Parken ohne Bargeld? Mitteilungen über das Mobiltelefon erhalten, dass die Parkzeit bald abläuft? Parkzeit verlängern, ohne zum Auto zurückzulaufen? Es funktioniert. Die Stadt Waldshut-Tiengen hat den neuen Service, das Handyparken, zunächst beschränkt auf die Waldshuter Innenstadt, eingeführt. In vier Tagen haben bereits 140 Autofahrer den neuen Service genutzt.

Probe aufs Exempel: Fabian Grief von der Firma Sunhill Technologies, Jürgen Wiener (Leiter der Ortspolizeibehörde) und Oberbürgermeister ...
Probe aufs Exempel: Fabian Grief von der Firma Sunhill Technologies, Jürgen Wiener (Leiter der Ortspolizeibehörde) und Oberbürgermeister Philipp Frank (von links) zeigen an einem Parkscheinautomaten im Wallgraben in der Waldshuter Innenstadt, wie das neue Parksystem „Pay by Phone“ funktioniert,. | Bild: Michael Neubert

Jürgen Wiener, Leiter Ortspolizeibehörde, hat es selbst getestet. Er zeigt auf seinem Smartphone, wie es funktioniert. „Es ist ganz einfach.“ Fabian Grief von der Firma Sunhill Technologies (Erlangen), die das Produkt „Pay by Phone“ entwickelt hat, ergänzt: „In eine paar Sekunden ist die App geladen.“ Damit kann man nun das Parkticket lösen, ohne dass man Kleingeld braucht. Und man kann die Parkdauer verlängern, wo immer man sich in der Stadt aufhält. Wiener: „Natürlich nur bis zur zugelassenen Höchstparkdauer.“ Oberbürgermeister Philipp Frank zückt sein Smartphone und macht die Probe aufs Exempel. Tatsächlich. Es dauert wenige Augenblicke, und auch er hat die App auf seinem Gerät.

Zum System

Die drei stehen an einem Parkscheinautomaten im Wallgraben, wie ihn jeder kennt. Rundherum sind Aufkleber angebracht, worauf eine Anleitung mit den einzelnen Schritten steht. Der neue Service soll die herkömmlichen Automaten nicht ersetzen. „Vielleicht gibt es künftig weniger, verschwinden werden sie nicht“, sagt Grief. Die Stadt wolle Alternativen bieten, nicht alle seien mit einem Smartphone unterwegs, sagt Wiener.

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Die Stadt hat das Angebot in der Testphase bis Februar erst einmal auf die Waldshuter Innenstadt beschränkt, um es dann auf das gesamte Stadtgebiet, ausgenommen in den Parkhäusern, auszuweiten. Wiener: „Das Handynetz ist in manchen Teilen der Stadt schlecht. Wir wollten es bewusst dort testen, wo der Empfang am schlechtesten ist.“ Sprich: Wenn es dort funktioniert, geht‘s überall.

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Die Testphase soll auch Informationen darüber bringen, ob es Vorteile bringt. Verkehrsteilnehmer und Ordnungsamt sollen einen Nutzen davon haben. Grief: „Die Motivation, einen Parkschein zu lösen, ist höher. Wir haben in anderen Städten die Erfahrung gemacht, dass die Schwarzparkquote um ein Drittel gesenkt worden ist.“