Zentrales Thema in der Sitzung des Schmitzinger Ortschaftsrates waren die Pläne des muslimischen Al-Rahma-Vereins, im hinteren Bereich der Flohrhalle einen Gebets- und Versammlungsraum einzurichten, eine Moschee im Kleinformat. Inzwischen, so informierte Ortsvorsteher Paul Granacher, wurde ein Bauantrag bei der Stadt eingereicht, über den aber noch nicht entschieden wurde.
Für ihn sei es wichtig, „dass man miteinander redet, dass der Verein aber auch klarstellt, was er in der Halle vorhat und wie oft die Halle in der Woche genutzt wird“. Die Bürger sollten auch Bescheid wissen über die Öffnungs- und Gebetszeiten, weshalb er das eingereichte Nutzungskonzept auch laut vorlas.
Das sagen die Ortschaftsräte zum Vorhaben
Dann hatten die Ortschaftsräte Gelegenheit, sich zu dem Projekt zu äußern. Das Ergebnis war eindeutig: Fünf Ortschaftsräte stimmten dem Bauantrag zu, nur der Ortsvorsteher stimmte dagegen. Seine Begründung: Ihm sei es vor allem wichtig, dass der Dorffrieden gewahrt werde. „Die Schmitzinger sind tolerant“, sagte er. „Aber irgendwann sind die Grenzen erreicht. Ich stimme dem Vorhaben nicht zu.“
Ortschaftsrätin Juliane Huber wünschte sich, dass Fakten in den Mittelpunkt gestellt würden, und nicht pauschale Ängste oder Vorurteile. „Mit der neuen Nutzungsordnung wird Rücksicht genommen auf die Anwohner, auf die örtliche Infrastruktur und auf die Befindlichkeiten im Ort“, sagte sie.
Lorenz Eschbach sagte, dass er als ehemaliger Ortsvorsteher, Kreis- und Stadtrat geschworen habe, die Gesetze der BRD zu wahren und einzuhalten. „Hier geht‘s ums Gesetz – in diesem Fall um das Baurecht.“ Ein Gebetsraum sei grundsätzlich zulässig, wobei die üblichen Auflagen zu beachten seien. „Der Bauantrag ist in seiner jetzigen Form in Ordnung und ich unterstütze ihn“, sagte er.
Er verstehe aber auch, dass sich die direkten Nachbarn zur Wehr setzten und sich über den Lärm in ihrem direkten Umfeld beschwerten, über das Geschrei der Kinder und die kreuz und quer geparkten Autos. Zugleich verwies er aber auch darauf, dass in diesem Falle ein grundsätzliches Recht auf eine Genehmigung gegeben sei. Der Ortschaftsrat werde zwar gehört, die letzte Entscheidung liege jedoch bei der Stadt. Die Nachbarn müssten sich aber auch darüber im Klaren sein, dass auch eine Zimmerei viel Lärm verursache, „und das an allen Werktagen, von morgens bis abends“.
Axel Ebner schloss sich den Vorrednern an. Er habe privat und beruflich viel mit anderen Nationalitäten zu tun und er sei sich sicher, dass ein gemeinsames Miteinander möglich sei und man eine zufriedenstellende Lösung finden könne. Helmut Köpfler sprach die Hoffnung aus, dass sich mit dem neu gestellten Bauantrag die Parkplatzsituation entspannen werde. Auch Helmut Köpfler stimmte einem Bauantrag zu.
Das war in der Sitzung außerdem wichtig
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ verwies Paul Granacher auf die neue Küchenwand in der Gerätehalle, die von Lorenz Eschbach und seinem Helferteam inzwischen fast fertiggestellt wurde.
Sanierungsbedürftig sei die Brücke im Grepp. Der Ortschaftsrat beschloss, mit den Grundstückseigentümern zu sprechen, ob sie bereit wären, sich an der Sanierung zu beteiligen. Dann lobte der Ortsvorsteher die Bildung einer neuen Gruppe, die „Graser“, die sich künftig um die Pflege der Grünanlagen kümmern will.
Angesprochen wurde auch die Installation eines Fangnetzes auf dem Bolzplatz und die Nutzung der Flutlichtanlage am Feuerwehrhaus durch die Mittwochsfußballer. Der Kämmleweg sei in einem sehr schlechten Zustand, er sollte endlich im Haushaltsplan der Stadt berücksichtigt werden.

Für ihre zehnte Blutspende hat Paul Granacher Nicola Brunner mit einer Urkunde und einer Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Sie sei damit ein großes Vorbild für die Bevölkerung.