Wie kamen Sie auf die Idee, ein Praktikum in Waldshut-Tiengen zu machen?
Ich liebe das Reisen um die Welt. Außerdem beginne ich im September mein zweisprachiges Studium im französischen sowie deutschen Recht. Dazu muss ich meine Deutschkenntnisse noch aufbessern und genau deswegen bin ich hier.
Was gefällt Ihnen besonders an der Stadt Waldshut-Tiengen?
Ich mag die Stadt und ihre Geschichte. Es ist eine kleine, sehr ruhige Stadt. Sie wirkt so beruhigend auf mich mit dem Fluss und der schönen Landschaft.
Sie hatten verschiedene Aufgaben in Ihrem Praktikum, waren eine Woche in der Tourist-Information, zwei Wochen bei den Stadtwerken und auf dem Schiff sowie eine Woche beim Kinderferienprogramm Fez. Welche Station hat Ihnen besonders gut gefallen?
Ich mochte alles. In der Tourist-Information konnte ich mit verschiedenen Menschen von überall her sprechen und gleichzeitig die Stadt kennenlernen. Im Kulturamt hatte ich mit Kunst und Kultur zu tun, was ich beides liebe. Das Bedienen hier auf dem Schiff ist für mich eine ganz neue Erfahrung. Beim Kinderferienprogramm war ich die Trainerin der Cheerleader. Das Arbeiten mit Kindern hat Spaß gemacht.
Wie gut klappt es eigentlich mit der Kommunikation hier?
Ich habe zwar fünf Jahre in der Schule Deutsch gelernt, aber Deutsch zu sprechen fällt mir schwer. Die Leute sprechen hier sehr schnell, ihnen zu folgen ist schwer für mich. Doch mein Deutsch ist während meiner Zeit hier schon viel besser geworden. Die Verständigung funktioniert. Aber manchmal gibt es Situationen, in denen ich Englisch sprechen muss, wenn mein Deutsch nicht ausreicht. Denn viele hier sprechen gar kein Französisch.
Welche Unterschiede zwischen der Mentalität der Menschen in Blois und dener in Waldshut-Tiengen fallen Ihnen auf?
Ich finde, die Menschen sind hier viel offener, freundlicher und verständnisvoller. Sie gehen mit einem Lächeln durch die Straßen. In Blois ist das nicht so: Dort sind die Menschen viel eigensinniger.
Welche Pläne haben Sie für Ihre berufliche Zukunft?
Ich möchte Oberstaatsanwältin werden.
Werden Sie hierher zurück kommen?
Ja, ich möchte die Stadt gemeinsam mit meiner Familie besuchen. Mein großes Ziel ist es, einmal in einem anderen Land zu leben. Das wäre eine schöne Veränderung. Vielleicht ziehe ich sogar nach Deutschland, vielleicht sogar nach Waldshut-Tiengen. Warum auch nicht?
Zur Person
Pauline Gabaud ist 18 Jahre alt und wohnt in Averdon, einer kleinen Gemeinde 16 Kilometer von Blois entfernt, der französischen Partnerstadt von Waldshut-Tiengen. Sie besuchte eine katholische Privatschule und machte dort ihr Abitur mit Auszeichnung. Im September beginnt sie ihr Studium des deutschen sowie französischen Rechts, das in den beiden Sprachen Deutsch und Französisch unterrichtet wird. Für den Zeitraum von vier Wochen war sie in Waldshut-Tiengen, um bei einem Praktikum bei der Stadt ihre Deutschkenntnisse aufzubessern. Übernachtet hat sie während dieser Zeit in einer Wohnung von Irene Dold vom Freundeskreis Blois – Waldshut-Tiengen – Lewes.