Fußball Landesligist FC Tiengen 08 startet nicht nur mit dem neuen Trainer Giuseppe Stabile, sondern auch mit sieben Neuzugängen in die Vorbereitung auf seine dritte Saison in der Landesliga. Das Ziel ist klar: „Wir wollen unter die Top-Drei“, gibt Geschäftsführer Jasmin Rastoder die Marschrichtung vor. Nach den Plätzen acht und vier wollen die Tiengener nun ganz oben angreifen.

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Damit das klappt, hofft er auf viele Tore von Rückkehrer Nexhdet Gusturanaj, der sich zum dritten Mal dem FC Tiengen 08 anschließt. Zunächst war er von 2009 bis 2012 am Langenstein und dann noch einmal von 2020 bis 2022. Nun kommt der 36-Jährige vom FC Erzingen zurück. Dort hat er zuletzt 49 Tore in der Kreisliga A, Ost erzielt. Wegen seiner Roten Karte in der Schlussphase der Saison muss Gusturanaj noch für drei Pflichtspiele aussetzen.

Jasmin Rastoder (FC Tiengen 08): „Die sportliche Leitung hat die Entscheidung für Giuseppe Stabile gemeinsam mit Erkan Kanli getroffen.“
Jasmin Rastoder (FC Tiengen 08): „Die sportliche Leitung hat die Entscheidung für Giuseppe Stabile gemeinsam mit Erkan Kanli getroffen.“ | Bild: Scheibengruber, Matthias

Ebenfalls vom FC Erzingen kommen Abdul Ehad Demirdal, der in der Jugend bereits für den FC Tiengen 08 spielte, und Pascal Meier. „Pascal möchte es bei uns probieren“, so Rastoder. Aus der eigenen Jugend rücken die Defensivspieler Niklas Leichenauer, Finn Graf, Berat Tasöz und Stürmer Edonis Maksuti nach. „Sie haben bereits in der vergangenen Saison mit uns trainiert und hatten auch schon Einsätze in der Landesliga“, erklärt Rastoder.

Aggelos Mitkidis wird Co-Trainer

Verlassen haben den FC Tiengen 08 der Slowake David Slabjar, der zurück in seine Heimat ging, und Vetim Muhaxheri. Der stand bereits in der vergangenen Saison im Aktivkader, obwohl er noch für die A-Junioren spielberechtigt war. In sein erstes Aktivjahr geht er nun beim Stadtrivalen VfB Waldshut. Dort zieht es auch Simon Frieder und Roman Sachs hin, die bisher für die A-Junioren des FC Tiengen 08 gespielt haben.

Der Kader für die Saison 2025/26

Ob Maximilian Häring auch in der kommenden Saison für den FC Tiengen 08 spielen wird, ist wegen seines Studiums noch ungewiss. Sebastian Flaig wird aufgrund seines Studiums in Wien weiterhin nur sporadisch zum Einsatz kommen. Daniel Guznenko (Schulter) und Aggelos Mitkidis (Knie) werden erst einmal verletzt ausfallen. Mitkidis wird während seiner Verletzung Giuseppe Stabile als Co-Trainer unterstützen. Hoffnung macht die Rückkehr von Nori Bächle, der lange von Knorpelproblemen geplagt war.

Stabile bringt Landesliga-Erfahrung mit

Als neuer Trainer kommt Giuseppe Stabile an den Langenstein. Der 45-Jährige aus Murg-Oberhof war schon einmal Trainer in der Landesliga. Von 2013 bis 2015 und von 2018 bis 2020 trainierte er zwei Mal den FSV Rheinfelden. Bis zum Sommer 2024 war er Trainer beim SV Blau-Weiß Murg, den er 2023 in die Bezirksliga führte.

Als Spieler war Stabile unter anderem beim SV 08 Laufenburg und FC Steinen-Höllstein überregional aktiv. Er folgt auf Erkan Kanli, der den FC Tiengen 08 vor fünf Jahren in der Bezirksliga übernommen hat. Nach dem Aufstieg 2023 führte er das Team abschließend auf Rang vier in der Landesliga. Für Jasmin Rastoder ist Stabile ein optimaler Nachfolger für Kanli: „Ich habe ein gutes Gefühl.“

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Rastoder und Stabile kennen sich schon lange. „Wir haben schon früher gegeneinander gespielt und sind Arbeitskollegen“, stellt Rastoder klar: „Der Kontakt zwischen uns war immer da.“ Erkan Kanli selbst war an der Suche nach seinem Nachfolger beteiligt. „Die sportliche Leitung hat die Entscheidung gemeinsam mit ihm getroffen.“ Das wichtigste Kriterium bei der Trainersuche war, dass die Philosophie des FC Tiengen 08 – Spieler aus der eigenen Jugend in den Landesliga-Kader zu integrieren – fortgesetzt wird.

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Der FC Tiengen 08 startet am Samstag, 9. August, 16 Uhr, mit der ersten Hauptrunde im Südbadischen Verbandspokal gegen den Landesligisten SV Aasen in die neue Saison. Bei einem Sieg lockt ein Hochrhein-Derby des FC Tiengen 08 gegen den SV 08 Laufenburg. Allerdings muss sich der Verbandsliga-Aufsteiger zuvor gegen den Sieger der Qualifikationspartie FC Erzingen gegen TuS Binzen durchsetzen. Eine Woche später, am 15./16. Augst, startet die Elf von Giuseppe Stabile in die neue Landesliga-Saison. Auf wen der FC Tiengen 08 am ersten Spieltag trifft, ist noch offen.

Jasmin Rastoder ist davon überzeugt, dass Nexhdet Gusturanaj der jungen Mannschaft gut tut

Jasmin Rastoder (43) ist seit über 20 Jahren beim FC Tiengen 08 aktiv. Nach seiner Zeit als Aktivspieler hat er schon mehrere Ämter im Verein besetzt. Aktuell ist Jasmin Rastoder als Geschäftsführer und Co-Trainer der 1. Mannschaft. Wir haben mit ihm über die Neuzugänge und die kommende Saison gesprochen.

Jasmin Rastoder, mit sieben Neuzugängen wurde der Kader nochmals verstärkt. Geht‘s jetzt in die Verbandsliga?

Rastoder: Warum denn nicht? Unser Ziel ist es, dass wir uns immer um mindestens einen Tabellenplatz verbessern. Deshalb wollen wir in die Top-Drei. Ein „Muss“ für den Aufstieg gibt es noch nicht.

In Nexhdet Gusturanaj und Abdul Ehad Demirdal kehren gleich zwei Spieler vom FC Erzingen zum FC Tiengen 08 zurück. Was erhoffen Sie sich von den beiden?

Rastoder: Nesta bringt viel Erfahrung in unsere Offensive und wird der Mannschaft einfach gut tun. Der FC Tiengen 08 ist sein Heimatverein. Ehad kennen die meisten Spieler bereits aus der gemeinsamen Zeit bei der Jugend. Auch als Aktiver hat er bereits für uns gespielt.

Nexhdet Gusturanaj hebt den Altersdurchschnitt deutlich an. Passt er überhaupt in die junge Mannschaft?

Rastoder: Natürlich. Wir haben viele Gespräche mit den Spielern geführt und alle waren sich einig, dass wir Nesta zurück nach Tiengen holen sollten. Er hat die Erfahrung, die den meisten Spielern in unserer Mannschaft noch fehlt.

Auch in der neuen Saison rücken vier Jugendspieler zu den Aktiven nach. Der Lohn für die gute Jugendarbeit?

Rastoder: Auf jeden Fall. Das ist schon etwas, worauf wir stolz sein können. An der Philosophie, die Nachwuchsspieler zu integrieren, hat sich beim FC Tiengen 08 überhaupt nichts geändert. Niklas Leichenauer, Finn Graf, Berat Tasöz und Edonis Maksuti haben ihre Qualitäten. Bleiben sie ehrgeizig, schaffen sie den Sprung in unsere Landesliga-Elf.

Der Kader ist nochmal angewachsen. Was bedeutet das für die Mannschaft?

Rastoder: Wir hatten in Vetim Muhaxheri zum VfB Waldshut und David Slabjar, der zurück in die Slowakei ging, nur zwei Abgänge. Eventuell wird uns noch Maximilian Häring wegen seines Studiums verlassen. Der Kader ist mit 26 Spielern auf jeden Fall groß genug. Jeder muss um seinen Platz in der Startelf kämpfen.

Die Landesliga-Konkurrenz wird groß sein. Wer sind die stärksten Gegner?

Rastoder: Mit der U23 des Bahlinger SC wird wieder zu rechnen sein. Bei den Verbandsliga-Absteigern warten wir ab. Der FC Waldkirch wird sicher eine gute Mannschaft haben. Beim Freiburger FC gab es einen Umbruch, weshalb ich ihn nur schwer einschätzen kann.

Im SBFV-Pokal lockt ein Hochrhein-Derby gegen den SV 08 Laufenburg?

Rastoder: Natürlich wollen wir gegen den SV Aasen in die zweite Runde einziehen. Ein Duell gegen den SV 08 Laufenburg wäre etwas besonderes.

Fragen: Jan Zipfel