Unter den besonderen Einschränkungen der Corona-Pandemie hielt die Stadtmusik Waldshut ihre Hauptversammlung ab. Zum ersten Mal in der knapp 270-jährigen Geschichte des Vereins wurde sie als Videokonferenz im Internet über die Plattform Zoom veranstaltet, was abgesehen von einzelnen Tonstörungen gut funktioniert hat. Ebenfalls zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte erfolgte die turnusmäßige Vorstandswahl im Vorfeld als Briefwahl, sodass in der Versammlung die Gewählten lediglich noch nach ihrem Einverständnis befragt werden mussten.
Zu Beginn dieser 268. Hauptversammlung begrüßte Henrik Dambach vom Team der Vorsitzenden die 48 teilnehmenden Vereinsmitglieder an ihren Bildschirmen zu Hause und bedauerte, dass die Versammlung nicht wie gewohnt durch ein live gespieltes Musikstück eröffnet werden konnte. Besonders willkommen hieß er den Ehrenvorsitzenden Peter Kaiser, einige Ehrenmitglieder, darunter Alt-OB Martin Albers, sowie Dirigent Daniel Frank und Vizedirigent Klaus Teufel. Sein Gruß galt außerdem dem amtierenden OB Philipp Frank sowie den Vorsitzenden einiger befreundeter Vereine.

Nach einleitenden Worten von Henrik Dambach gab Protokollführer Adrian Heitzmann per PowerPoint-Präsentation einen kurzen Rückblick auf das coronabedingt sehr eingeschränkte Vereinsprogramm. Vor Beginn der Pandemie seien gerade noch zwei Auftritte (Begleitung der Fasnachtsumzüge der VSAN in Bad Canstatt und der Narro-Zunft Waldshut) möglich gewesen, bevor der Schock für das sofortige Aussetzen der Probenarbeit gekommen sei, erläuterte Dambach. Im September habe es noch einige Proben unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzeptes und dann nur noch Online-Meetings gegeben. „Corona hat dieses Jahr bei uns so ziemlich alles kaputt gemacht“, lautete Heitzmanns Fazit.

Die Jugendleiterin Nicole Donner sowie ihre Stellvertreterinnen Doris Baumann und Laura Jung berichteten von den eingeschränkten Aktivitäten des Jugendorchesters und des Vororchesters Kunterbunt. Kassierer Michael Schatz präsentierte eine ausgeglichene Bilanz. Mit dem Verzicht auf Anschaffungen wurden die fehlenden Einnahmen weitgehend kompensiert. Die Kassenprüfer Markus und Bernd Kramm bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung. Auch Dirigent Daniel Frank bedauerte das zurückliegende Jahr, freute sich aber umso mehr über den guten Zusammenhalt im Verein und munterte die Mitglieder auf: „Lasst uns trotzdem weitermachen und uns bald wieder auf reguläre Probentage freuen.“ Wahlleiter Marc Jacobshagen blendete das Ergebnis der Briefwahl ein, nachdem die Vorstandsmitglieder zugestimmt hatten.
Versammlungsleiter Henrik Dambach bedankte sich bei Marc Jacobshagen sowie bei den Vorstandsmitgliedern Gerhard Hochstuhl und Stephanie Schatz, die aus dem Vorstand ausschied, für das jahrelange außergewöhnliche Engagement im Verein. Rita Mosel, die nach 22 Jahren als Vertreterin der Passivmitglieder ausschied, hatte bereits vor der Versammlung einen Blumenstrauß erhalten. Als ihr Nachfolger wurde Peter Kaiser gewählt.

Nach den Ehrungen (wir berichten noch) freute sich Oberbürgermeister Philipp Frank über die Beständigkeit des Vereins trotz Corona und Martin Albers übermittelte: „Ich denke an Waldshut, ich denke an die Stadtmusik!“ Nach kurzen Aussprachen und vorsichtigen Ausblicken beendete Henrik Dambach nach knapp eineinhalb Stunden die Online-Versammlung mit dem Dank an alle Teilnehmer.