Ein Waldshuter Urgestein, ein engagierter Bürger und ein großer Familienmensch ist nicht mehr unter uns: Adolf Bornhauser ist am frühen Morgen des Neujahrstags an einer Herzattacke plötzlich und unerwartet in seinem Haus in der Friedrichstraße gestorben. Er wurde 92 Jahre alt und hinterlässt drei Kinder, vier Enkel und drei Urenkel. Drei Familienmitglieder leben in Los Angeles und Peking. Die Familie verliert mit ihm den Mittelpunkt des familiären Lebens. Sein Haus war der Treffpunkt der Familie.
Verdienstvolle Persönlichkeit
Die Öffentlichkeit verliert mit Adolf Bornhauser eine verdienstvolle Persönlichkeit, die viel für die Allgemeinheit getan hat und hierfür mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und der Medaille des Landkreises Waldshut ausgezeichnet wurde. Adolf Bornhauser war ein Vereinsmensch. Wie sehr er gemocht wurde, zeigte sich besonders deutlich an seinem 90. Geburtstag, den er mit unzähligen Gratulanten groß im Cafe „Stellwerk“ feierte. Mit seinem Humor, seiner Offenheit und seiner Schlagfertigkeit machte er aus seinem Ehrentag ein großes Fest, das allen unvergessen bleiben dürfte.
Der Schlossermeister Adolf Bornhauser feierte wie er sich engagierte: Zeit seines Lebens hat er das politische und kulturelle Leben vor Ort mitgestaltet und stand immer für seine Überzeugungen ein – zuletzt setzte er sich für den Erhalt des Waldshuter Freibads ein. Er war 33 Jahre Stadtrat der CDU. In seine Amtszeit fielen unter anderem der Bau des Hochrhein-Gymnasiums und die Einführung der Fußgängerzone. 25 Jahre lang war er Aufsichtsratsmitglied der Volksbank Hochrhein.
24 Jahre lang, bis 1981, war er Zunftmeister der Narro-Zunft Waldshut. Zwölf Jahre als Vertreter der Landschaft Hochrhein Mitglied des Präsidiums der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. Er führte die Waldshuter Fasnacht auf ihre schwäbisch-alemannischen Wurzeln zurück und richtete zusammen mit seinen Zunftbrüdern eine Zunftstube im Oberen Tor ein. Jahrzehntelang sagte Adolf Bornhauser mit gewitzter Zunge die legendären Kappenabende der Zunft an und moderierte Seniorennachmittage.
Er war aktives Mitglied der Feuerwehr Waldshut und ihres Musikzugs St. Florian. Viele Jahre lang moderierte er die von ihm ins Leben gerufenen Chilbi-Wunschkonzerte der Florianer. Fast 70 Jahre war er der Feuerwehr und den Florianern eng verbunden. Die Chilbi insgesamt lag Adolf Bornhauser am Herzen. Im Kreis von Junggesellen und Ehemaligen gestaltete er sie über eine lange Zeit hinweg mit und unterstützte bis zuletzt Träger der Chilbi. Wie den Verein Alt Waldshut, für den er 2018 zur 550.

Chilbi Minikelche nach Vorbild des Kelches des Waldshuter Männles angefertigt hat, damit durch ihren Verkauf etwas Geld in die Vereinskasse kommt. Drechseln war das große Hobby von Adolf Bornhauser. Die Mini-Gelten, das Markenzeichen der Narro-Zunft Waldshut, sind ebenfalls sein Werk.