Was wäre ein Dorf ohne Klatsch und Tratsch? Da kann man sich in einem lebendigen Dorf gar nicht vorstellen. In Oberalpfen haben Klatsch und Tratsch seit Jahren einen besonderen Stellenwert, jedenfalls in der Fasnachtszeit. Das fängt an mit der Herausgabe der Narrenzeitung, führt über die Bunten Abende bis hin zum „Tratschabend“, der traditionell am Fasnachtssonntag, auch wieder unter der Regie der „Leiterbachpiraten“, über die Bühne geht. An diesem Abend gehört die Büttenrede des Ortsvorstehers zu den Höhepunkten. Aber man musste schon genau hinhören, um alle Pointen richtig mitzubekommen.

Gute Laune haben beim Tratschabend in Oberalpfen diese Besucherinnen.
Gute Laune haben beim Tratschabend in Oberalpfen diese Besucherinnen.

Doch der Reihe nach: Begrüßt wurden die Besucher vom Vize der Piraten, von Manfred Butz. Sein besonderer Gruß galt der „Prominenz“ aus den benachbarten Ortsteilen, aus Brunnadern, Remetschwiel und Unteralpfen. „Es wird ein lustiger Abend“, versprach er, „aber ohne Stress, wir machen immer wieder ein Päuschen“. Dann betraten die ersten Akteure die Bühne, eine Auswahl des Männergesangvereins Oberalpfen mit seinen „jung gebliebenen Sängern“ und Erwin Wolber am Akkordeon. Sänger Wolfgang Ebe bedauerte: „Wir sind heute nicht alle da“, der Rest stecke „unter einer Tarnkappe“.

Gemeinsame Schunkelrunde

Zuerst stimmte die Gruppe das „Happy Birthday“ für den Piratenkapitän Martin Siebold an, der am Nachmittag Regie bei der Kinderfasnacht geführt hatte und am Abend einfach als Besucher anwesend war. Dann gaben die Sänger das Startzeichen für eine gemeinsame Schunkelrunde mit den alten Klassikern der Fasnacht, wie etwa „Am Rosenmontag bin ich geboren“. Einen flotten Auftritt hatten danach die Frauen der GGO (Gymnastikgruppe Oberalpfen), die einen „Schlagermove“ aufführten. Dabei standen nicht die Melodien im Vordergrund, sondern die Bewegungen (“Moves“). Die Frauen bekamen Verstärkung durch zwei Mitglieder des Männergesangvereins, die einige Sprüche von sich gaben.

Im nächsten Programmpunkt hieß es „Arme in Bewegung“. Wie das funktioniert, demonstrierte ein Frauenquartett. „Bei uns bestimmen mittlerweile die Frauen den Alltag“, kommentierte der Moderator, „aber zum Glück kochen sie noch“. Dabei marschierten die Frauen des Männergesangvereins auf die Bühne, um einen Kanon anzustimmen „Kriecht`s Schneckli Berge hoch, enne wieder abe“. Dazu der Kommentar des Moderators: „Das Liedgut ließe sich sicher noch etwas ausbauen, aber das lässt sich ja noch ändern.“

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Dann trat Armin Arzner in die Bütt: Alles, was im Dorf Rang und Namen hatte, wurde unter die Lupe genommen. Dann sprach er den Hallenboden an, der erneuert werden soll. Aber leider gingen da die Meinungen stark auseinander, „den einen ist er zu hell oder zu dunkel, den anderen ist er zu weich oder zu hart.“ Dann versuchte Moderator Manfred Butz die Regierung zu erklären: Sein Fazit: „Die Regierung schläft, unsere Zukunft liegt in der Schei“. Anschließend ging es auf der Bühne richtig rund: Die Frauen der Freiwilligen Feuerwehr führten einen flotten Tanz auf, das Publikum war hell begeistert. Zum Schluss dankte Manfred Butz allen Akteuren, „die uns diesen tollen Abend beschert haben“.