Zu Beginn der jüngsten öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrates Gurtweil begründete Ortsvorsteher Claudio Helling dem Ratsgremium und den anwesenden Bürgern, warum die Sitzung trotz der Corona-Verordnung stattfinden darf. Weil das Gremium zur kommunalen Selbstorganisation zählt, gilt wie für den Gemeinderat eine Ausnahmeregelung. Helling verwies auch auf die nach wie vor gültigen AHA-Regeln (Abstand einhalten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmasken tragen). Thema der Sitzung waren auch die Schulwegprobleme, die wegen der gesperrten Schlüchtbrücke entstanden sind.
Das Ratsgremium bewältigte im Eiltempo die anstehende Tagesordnung, bewilligte vier Bausachen, bewertete ein Anliegen einer Bürgerin zur Aufstellung eines kleinen Spielgerätes und nahm den Entwurf der Terminplanung 2021 zur Kenntnis. Schließlich informierte der Ortsvorsteher darüber, dass noch im November eine Woche lang in der Tiengener-Straße eine halbseitige und im Bodenacker eine Vollsperrung erfolgen werde.
In Sachen Umspannwerke und Lärmaktionsplan gibt es noch keine neuen Informationen, aber für den Neubau der Schlüchtbrücke sieht der HH-Entwurf 2021 Planungskosten vor. Erfreut nahmen die Mitglieder des Ortschaftsrates zur Kenntnis, dass jetzt mit Jasso Duran ein neuer Wegewart gefunden wurde. Seine Tätigkeit beginnt am 1. Januar 2021 mit einer halbjährigen Probezeit. Schließlich befasste sich der Ortschaftsrat noch kurz mit dem Schulneubau und mit der künftigen Nutzung des alten Schulgebäudes in der Rathausstraße.
Mit einem aktuellen Schulwegproblem haben sich die beiden 13-jährigen Gurtweiler Schülerinnen des Klettgau-Gymnasiums Tiengen in der Sitzung zu Wort gemeldet. Nicht nur nach ihrer Meinung bewirkt die derzeit gesperrte Schlüchtbrücke und der Umweg über die Rohrbrücke vor allem für die Radfahrer ein deutlich erhöhtes Schulwegerisiko. Vor allem der Weg auf der stark befahrenen Schlüchttalstraße bis hin zur und von der Rohrbrücke bergen ihrer Ansicht nach große Gefahren. Selbst die eigentlich nicht erlaubte Nutzung des Gehweges bewerten sie als sehr problematisch, obwohl sie dann wenigstens von der auch mit Lastwagen vielbefahrenen Fahrbahn weg sind.
Die Nutzung des westlichen Schlüchtuferweges hatten die Schülerinnen zusammen mit anderen zwar auch schon getestet, sind aber wegen der zunehmenden Dunkelheit und wegen des Umweges wieder davon abgekommen. Hinzu kam jüngst, dass die Wegebeleuchtung beim Sportgelände auch ausgefallen ist und somit der frühmorgendliche Schulweg weitgehend im Dunkeln verläuft.

Kritisch bewertet haben die Mädchen auch den Schotterbelag des behelfsmäßigen Fuß- und Radweges. Jetzt, nachdem sie ihr mit anderen Gurtweiler Schülern abgestimmtes Anliegen dem Ortschaftsrat vorgetragen haben, wollen sie sich mit einem entsprechenden Schreiben an den Oberbürgermeister wenden.