Wer den Bund fürs Leben schließen, seinen Namen ändern lassen oder aus der Kirche austreten will, kann neben dem bisherigen Weg übers Telefon ab sofort einen Termin beim Standesamt im Rathaus Tiengen übers Internet ausmachen. Die Online-Terminvergabe ist eine der Funktionen der neuen Webseite der Stadt Waldshut-Tiengen, die seit Dienstag für die Öffentlichkeit freigeschaltet ist.
Norbert Bodmer, stellvertretender Hauptamtsleiter und zuständig für die EDV bei der Stadtverwaltung, stellte mit seinen Mitarbeitern Daniel Hilpert und Alexander Erne den überarbeiteten Internetauftritt der Großen Kreisstadt am Abend zuvor im Gemeinderat vor.
Die bisherige Webseite habe es in ihrer Form 13 Jahre lang gegeben, erläuterte Bodmer in der Sitzung. „Wir haben sie nun technisch, inhaltlich und optisch optimiert“, fügte er hinzu. Daniel Hilpert demonstrierte den Mitgliedern des Gemeinderats mittels Großbildleinwand das neue Erscheinungsbild, das farblich auf das blau-gelbe Logo der Stadt abgestimmt ist und auf viele großformatige Fotos von Waldshut-Tiengen setzt. Hilpert über eine weitere Neuerung der Seite: „Sie wird sehr gut auf Tablets und Smartphones ausgespielt.“
Sein Kollege Alexander Erne bezeichnet die alte Webseite als „relativ unstrukturiert“. Die Nachfolgerin stellte er als „einfach und übersichtlich“ vor. In Absprache mit den Fachabteilungen der Verwaltung haben Norbert Bodmer und sein Team die alte Internetseite ausgemistet. Die Funktion der Online-Terminvergabe beim Standesamt und bei der Ausländerbehörde soll demnächst auch für die beiden Bürgerbüros in den Rathäusern von Waldshut und Tiengen angeboten werden, wie Erne auf Nachfrage der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Petra Thyen erklärte.
Die Stadträtin regte außerdem eine gendergerechte Sprache auf der Webseite an, damit Männer wie Frauen gleichermaßen angesprochen werden. „Das nehmen wir mit“, versprach Oberbürgermeister Philipp Frank. FDP-Stadträtin Anette Klaas sagte: „Die Barrierefreiheit ist sehr zu begrüßen.“ Barrierefrei bedeutet, dass die Internetseite auch von Menschen mit Einschränkungen im Bereich des Sehens, Hörens und der Motorik genutzt werden kann.
Jörg Holzbach bezeichnete die Webseite als „gelungen“. Der Stadtrat der Freien Wähler wollte zudem wissen, was die Umrüstung gekostet und warum nicht ein Anbieter aus Waldshut-Tiengen den Auftrag bekommen habe. Norbert Bodmer bezifferte die Kosten auf „knapp im fünftstelligen Bereich“. Die Agentur, mit der die Stadtverwaltung seit rund zehn Jahren zusammenarbeite, habe den Zuschlag für den neuen Internetauftritt bekommen, weil ihr Angebot das günstigste gewesen und weil sie auf kommunale Webseiten spezialisiert sei.