Waldshut „Das war ein ordentliches Geschäftsjahr“, zog Stefan Aust, Vorstand der Volksbank Hochrhein, das Fazit zum Jahresabschluss 2024 seiner Bank. Trotz anhaltend schwieriger Umstände sei die Ertragslage verbessert und die Eigenkapitalbasis gestärkt worden; stabil nannte er die Kapitalsituation der Volksbank Hochrhein. Vor über 200   stimmberechtigten Mitgliedern und fast 90¦Gästen blickten in der Stadthalle Waldshut Vorstand und Aufsichtsrat auf das 157. Geschäftsjahr der Genossenschaftsbank zurück.

Aufsichtsratsvorsitzender Jan Tschentscher sprach von einer deutlich verbesserten Gesamtentwicklung im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023. Dies trotz großer Herausforderungen im Zuge des Auseinanderbrechens der Regierungskoalition Ende 2024, wirtschaftlicher Rezession, Kriegen und einer allgemeinen Verunsicherung von Verbrauchern und Investoren. Der Jahresabschluss mit einem im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegenen Bilanzgewinn von fast 2,3¦Millionen Euro und seine Verwendung wurde von den Mitgliedern einstimmig gebilligt. Aufsichtsrat und Vorstand wurden ohne Gegenstimme entlastet. Dass dennoch viel zu tun ist, machte der Prüfungsbericht des baden-württembergischen Genossenschaftsverbandes deutlich.

Die stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Barbara Rehm-Pfenninger stellte ihn vor. Nach dem Bericht liegt das Betriebsergebnis der Volksbank Hochrhein immer noch unter dem Verbandsschnitt. Stefan Aust zeigte sich aber zuversichtlich, den Abstand zunehmend schließen zu können. Wahlen standen ebenfalls auf der Tagesordnung. Barbara Rehm-Pfenninger, Klaus Brand und Roland Uhl werden nach dem einstimmigen Votum der Mitglieder für drei weitere Jahre im neunköpfigen Aufsichtsrat der Volksbank Hochrhein mitwirken.

Für Vorstandsmitglied Christa Bader war es die letzte Vertreterversammlung. Sie geht zum 1.¦Juli 2025 in den Ruhestand. Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der Volksbank Hochrhein sind nach ihrer Aussage gestellt. Sie drückte die Überzeugung aus, dass ihr Nachfolger Peter König und Stefan Aust gut zusammenarbeiten werden. Der Ausbau digitaler Angebote und Nachhaltigkeit nannte Bader mit Blick auf die Zukunft wichtige Themen. Seit 1982, mehr als 43¦Jahre, war Christa Bader für die Volksbank Hochrhein tätig.

Eine der besten Entscheidungen der Volksbank nannte Stefan Aust ihre Berufung in den Vorstand. Ausführlich gewürdigt wurden ihre Verdienste auch von Rainer A. Haag vom Genossenschaftsverband. „Zusammen mit ihrem Vorstandskollegen Stefan Aust hat sie es in kurzer Zeit geschafft, die Bank wieder in die Erfolgsspur zu bringen“, sagte Haag. Mit großem Beifall verabschiedete die Versammlung Christa Bader, die nach eigenen Worten keinen Tag dieser 43 Jahre bereut. „Die Zeit als Vorständin hat meine Karriere bei der Volksbank Hochrhein gekrönt“, sagte sie.

Infos rund die Volksbank Hochrhein

  • Aufbau und Organisation: Die Volksbank Hochrhein ist eine von 120 genossenschaftlich organisierten Banken in Baden-Württemberg. Ihre Aufgabe ist die Förderung ihrer Mitglieder, die durch den Erwerb von Anteilen Miteigentümer der Bank werden. Organe sind Vorstand, Aufsichtsrat und als Interessenvertretung der Mitglieder, die Vertreterversammlung. Aktuell hat die Volksbank Hochrhein knapp 24.000 Mitglieder, die von 321 Vertretern repräsentiert werden. Sie hat mehr als 60.000 Privat- und Firmenkunden, elf personenbesetzte Geschäftsstellen und rund 220 Mitarbeiter.
  • Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2024: Bilanzsumme: 1,64 Milliarden Euro (+2,2 Prozent im Vergleich zu 2023); Betreutes Kundenvolumen: 3 Milliarden Euro (+1); Kundenkredite: 989,2 Millionen Euro (+ 0,4); Kundeneinlagen: 995 Millionen Euro (-4,5); Zinsüberschuss (bedeutendste Ertragsquelle): 20,3 Millionen Euro (+19,8); Provisionsüberschuss: 12 Millionen Euro (+4,4); Personalaufwand: 13,8 Millionen Euro; Verwaltungsaufwand: 7,3 Millionen Euro (beides auf Vorjahresniveau); Bilanzgewinn: knapp 2,3 Millionen Euro (+49,2). Davon werden 377.468 Euro an die Mitglieder ausgeschüttet. Dies entspricht einer gestiegenen Dividende von 2,5 auf 2,75 Prozent. 1,9 Millionen des Bilanzgewinns gehen in die Rücklagen.
  • Sonstiges Engagement: Volksbank Hochrhein Stiftung, Vereinsförderprogramm und Aktivitäten mit Blick auf Nachhaltigkeit, die laut Volksbank zu einer deutlichen Reduktion des bankeignen CO2-Ausstoßes geführt haben. Weitere Informationen im Internet: www.volksbank-hochrhein.de.