Weilheim – Blüten und Knospen entfernen und den Winterschutz anbringen – das sind die Aufgaben im November für Rosen-Liebhaber von Experte Erich Boll aus dem Rosendorf Nöggenschwiel.
- Letzte Blüten entfernen: Um zu verhindern, dass Rosen im Winter – also zu Weihnachten – noch blühen, ist es ratsam, im Herbst die letzten Blüten und Knospen abzuschneiden. Der beste Zeitpunkt dafür hängt von der Wetterlage und der Region ab. Erich Boll empfiehlt: Bis spätestens Ende November sollten die letzten Blüten und Knospen entfernt werden. „Durch das Entfernen lenken wir die Energie der Pflanzen in die Überwinterung und verhindern so, dass wir in das Wachstum neuer Knospen und Blüten investieren.“
- Herbstschnitt (nur leicht): „Kürzen Sie die Rosen nur leicht, vermeiden Sie einen zu starken Rückschnitt. Ein zu starker Rückschnitt könnte die Pflanzen anregen, erneut auszutreiben, und die jungen Triebe würden erfrieren. Der Hauptschnitt sollte im Frühjahr durchgeführt werden, wenn der Frost vorüber ist“, rät Boll.
- Zeitpunkt für den Winterschutz: Der Winterschutz für Rosen, insbesondere für empfindliche Hochstammrosen (Rosenbäumchen) und Beet-Rosen, ist wichtig, um sie vor Frost und Kälte zu schützen. „Bringen Sie den Winterschutz nicht zu früh an, denn ein verfrühter Schutz kann das Wachstum anregen und verhindert, dass die Pflanzen vollständig in den Ruhestand übergehen. Warten Sie ab, bis der erste Frost einsetzt, da dieser die Rosen auf die Winterruhe vorbereitet.“
- Winterschutz für Rosenbäumchen: „Es ist ratsam, die Blätter von Hochstammrosen vor dem Abdecken zu entfernen“, sagt Boll. Das hat mehrere Vorteile: Vorbeugen gegen Krankheiten, Vermeiden von Fäulnis und Schimmel, bessere Winterruhe und geringerer Saftfluss. Die Veredlungsstelle der Hochstammrose ist besonders empfindlich und sollte besonders geschützt werden. Hierfür eignen sich Holzwolle oder Tannenreisig gut. „Wickeln Sie die Krone zusätzlich vorsichtig mit Wintervlies ein.“ Dies schützt die Krone und die jungen Triebe vor Frost, Wind und starker Sonneneinstrahlung. Auch der Wurzelbereich von Stammrosen braucht Schutz. „Häufeln Sie am Boden rund um die Basis der Rose Erde oder verrotteten Kompost etwa zehn bis 15 Zentimeter hoch an. Bedecken Sie die an gehäufelte Erde zusätzlich mit Tannenzweigen.“ Diese zusätzliche Schicht schützt nicht nur vor Frost, sondert hält auch die Bodenfeuchtigkeit konstant.
- Winterschutz für Beet-Rosen, Strauchrosen und Edelrosen: „Häufeln Sie den unteren Bereich der Rosen etwa 20 Zentimeter hoch mit Erde oder verrottetem Kompost an. Diese Erdschicht schütz die Veredlungsstellen und das untere Holz vor Kälte“, empfiehlt Boll. Rosen sollten locker mit Reisig (Tannenzweigen) abgedeckt werden. Reisig hat den Vorteil, dass es vor starkem Wind schützt und Luftzirkulation ermöglicht.
- Winterschutz bei Rosen im Kübel: „Wickeln Sie die Kübel in Luftpolsterfolie oder Jute ein, um die Wurzeln zu schützen“, empfiehlt Boll. Der Topf sollte idealerweise an eine geschützte Stelle, zum Beispiel an eine Hauswand gestellt werden. Die Krone und die Veredlungsstelle sollten wie bei Hochstammrosen abgedeckt werden, auch hier kann Gartenvlies verwendet werden. „Mit diesen Maßnahmen kommen Ihre Rosen gut durch den Winter und können im Frühling wieder kräftig austreiben“, sagt der Rosenexperte. Sein Tipp: Der Winterschutz sollte im Frühling entfernt werden, sobald die Gefahr von Nachtfrösten vorbei ist, damit die Rosen wieder ausreichend Luft und Licht bekommen.
Rosenexperte Erich Boll bedankt sich bei den treuen Lesern der Monatsbetrachtungen: „Möge die bevorstehende Weihnachtszeit Ihnen Ruhe und Freude bringen, und die Winterpause Momente der Entspannung – vielleicht mit einem schönen Blick auf Ihre Rosen, die uns auch in der kalten Jahreszeit an den Frühling erinnern.“