Deutliche Zugewinne für die CDU und die AfD, herbe Verluste für Grüne, SPD und FDP: So sieht das Bundestagswahlergebnis in Allensbach aus. Der örtliche CDU-Vorsitzende Ludwig Egenhofer sagte dazu: „Mit dem Allensbacher CDU-Ergebnis bin ich zufrieden. Wir haben bei den Erst- und Zweitstimmen zugelegt. Andreas Jung hat in Allensbach gegenüber seinem letztmaligen, sehr guten Ergebnis nochmals zugelegt.“ Der CDU-Abgeordnete bekam mit 42,7 Prozent gut zwei Prozentpunkte mehr als 2021. Bei den Zweitstimmen legte die CDU um gut 6 Prozentpunkte zu.
Zweitstärkste Kraft bleiben die Grünen in Allensbach trotz Verlusten. Bei den Erststimmen holte Rosa Buss 15,94 Prozent, gut zweieinhalb Punkte weniger als der Kandidat 2021. Bei den Zweitstimmen gab es mit 20,13 Prozent ein Minus von gut drei Prozentpunkte. Gemeinderat Rolf Wiehler sah es dennoch positiv: „Wir freuen uns, dass das Ergebnis in Allensbach bei den Zweitstimmen erneut deutlich über dem Bundesdurchschnitt liegt. Der Wahlkampf im Land war geprägt von einseitigen Themensetzungen.“
Klimaschutzthemen seien ebenso zu kurz gekommen wie die Generationengerechtigkeit. Wie bei der letzten Bundestagswahl liegen die Grünen bei den Erststimmen niedriger als bei den Zweitstimmen. Wiehler meint, Buss habe einen engagierten Wahlkampf gemacht, aber mutmaßlich seien viele Erststimmen der Grünen an Andreas Jung abgewandert, „weil viele ihn in einer wichtigen Rolle in einer neuen Regierung sehen wollen“.
Für die SPD musste Lina Seitzl mit 17,82 Prozent bei den Erststimmen mit 1,4 Punkten nur leichte Verluste hinnehmen. Dagegen büßte die SPD bei den Zweitstimmen mit 15,09 Prozent mehr als sechs Punkte ein. Der örtliche SPD-Vorsitzende Tobias Volz meinte dennoch, dass die SPD im Ort gegen den Bundestrend nur leicht verloren habe. „Das freut mich.“ Die Wahlbeteiligung finde er erfreulich. Doch Volz merke an: „Dass ein weithin rechtsextremer Kandidat der AfD doch 12 Prozent bekommen konnte, ist ein weiterer Ansporn, die SPD im Ort weiterhin stark zu unterstützen.“
Die FDP büßte am deutlichsten ein. Ann-Veruschka Jurisch verlor bei den Erststimmen mit 4,04 fast fünf Punkte, bei den Zweitstimmen lag der Verlust mit 5,64 Prozent sogar bei gut sieben Punkten. Dennoch wertete FDP-Rat Patrick Konopka dies positiv: „Die FDP erreicht in Allensbach wie schon bei den letzten Wahlen ein Ergebnis deutlich über dem Bundesschnitt.“ Er beglückwünsche die CDU als klaren Wahlsieger. Er selbst werde sich weiter für die Gemeinde engagieren.