Allensbach – Der im Oktober in Allensbach gegründete Jugendbeirat hat eine erste demokratische Niederlage erfahren. Anlass im Gemeinderat war die Diskussion über eine Beiratssatzung, als es um die Frage der Altersobergrenze ging. 13 Gemeinderäte folgten der Empfehlung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA), diese bei 21 Jahren festzulegen, sieben stimmten dagegen. Die Vorsitzenden des Jugendbeirats Maja Werner, Luca Barreca und Dennis Barth hatten eine Obergrenze von 25 Jahren beantragt. Bis zu diesem Alter hatten sie bisher Jugendliche und junge Erwachsene zu ihren alle vier Wochen im Jugendzentrum stattfindenden Treffen eingeladen.

Jugendliche sollen Erfahrungen sammeln

Wenn das Alter zu sehr eingegrenzt werde, sei es schwieriger, Erfahrungen zu sammeln und auszutauschen, argumentierte Luca Barreca. Zuspruch erhielt er nur von Doris Hellmuth (Bunte Liste). Sie finde es nicht gut, wenn junge Erwachsene zwangsweise ausscheiden müssten. 21 Jahre sei deutlich zu früh. Pius Wehrle (Freie Wähler) erklärte dagegen, der HFA habe diese Begrenzung empfohlen, weil Bürger schon ab 18 Jahren für den Gemeinderat kandidieren können. Und es gehe auch darum, das Gremium zu verjüngen.

Das sagt ein Lehrer

Patrick Konopka (FDP) plädierte ebenfalls für maximal 21 Jahre. Nach seinen Erfahrungen an der Schule, an der als Lehrer tätig ist, seien viele in diesem Alter bereits in einer Partei. Und beim Jugendbeirat gehe es darum, die Jugend an die Politik heranzuführen. Bei einer Begrenzung gebe es einen fließenden Wechsel, sagte er. Tobias Volz (SPD) sagte dagegen, die Regelung sei in Baden-Württemberg unterschiedlich. Ob sich jemand schon so früh an eine Partei oder Liste binden will, finde er fraglich. Bei den Jugendorganisationen der Parteien gelte zudem eine Altersgrenze von 27 Jahren.

Bürgermeister freut sich über Beirat

Unabhängig davon hat der Jugendbeirat nun laut Satzung ein Rede-, Anhörungs- und Antragsrecht im Gemeinderat, wie es die Gemeindeordnung vorsieht. Dies zwar insbesondere bei jugendrelevanten Themen, aber auf Empfehlung des HFA grundsätzlich zu allen Themen. Bürgermeister Stefan Friedrich erklärte, der Jugendbeirat könne wie die Fraktionen Anträge einreichen. Diese müssen dann laut Satzung in der übernächsten Gemeinderats- oder Ausschusssitzung auf die Tagesordnung genommen werden. Friedrich freute sich über diese neue Vernetzung zur Jugend.