Die Zwergeselin Reinette ist zwar nur circa 60 Zentimeter hoch und lebt erst seit zwei Monaten im Wild- und Freizeitpark Allensbach. Aber im gemeinsamen Gehege mit der größeren Zwergeselin Beauty habe sie gleich nach ihrer Ankunft die Führungsrolle übernommen, erzählt Parkleiterin Martina Schleith schmunzelnd.
Die Zwergeselin sei sozusagen „sofort adoptiert worden“. Wenn Schleith allerdings mit ein paar Karotten ins Gehege geht, dann trottet Reinette brav zu ihr und holt ihr Fressen. „Sie ist ganz herzig“, meint die Leiterin. „So kleine Esel sehen einfach nett aus.“
Die Mikroeselin ist nicht das einzige sehenswerte, neue Tier im Allensbacher Wildpark. In der Falknerei von Alexa Meininghaus gibt es jetzt das Truthahngeier-Baby Rosalie. Der elf Wochen alte Jungvogel verliere gerade seinen Babyflaum und bekomme die ersten Federn, erklärt Meininghaus.

Und wie ein Baby wirkt Rosalie auch nicht für den Betrachter, der sich nicht mit Vögeln auskennt, die in der Natur in Südamerika vorkommen. Sie hat schon eine stattliche Größe – erst recht, wenn sie ihre Flügel ausbreitet. Rosalie könne auch schon fliegen und sei in die Show der Falknerei integriert, so Meininghaus. Wobei sie dort gern herumlaufe – auch zwischen den Zuschauern hindurch. „Geier sind Fußgänger und fliegen nur das Nötigste“, erklärt die Falknerin.
Rosalie ist liebenswert und kuschelbedürftig
So sei das auch beim Rabengeier Rufus, der vergangenes Jahr neu in den Wildpark kam. Die beiden seien in derselben Voliere und würden sich gut vertragen. Rosalie sei auch gegenüber Menschen zutraulich. „Sie ist liebenswert, man kann mit ihr kuscheln“, sagt die Falknerin. Und wie zur Bestätigung setzt sich Rosalie brav auf den Arm von Parkleiterin Schleith.
Und es gibt auch wieder einige Jungtiere im Wildpark, die hier geboren wurden. Etliche seien es bei den weißen Dammhirschen, die im Wald des Parks frei herumlaufen dürfen, so Schleith. Junge gebe es zudem bei den Rot- und Sikkahirschen. Bei Letzteren seien sie mittlerweile groß genug, dass Besucher schon wieder zu ihnen ins Gehege gehen können. Und die kleinen Sikkahirsche würden dann auch meist angelaufen kommen – in der Hoffnung auf ein feines Fresschen.
Kleiner Steinbock wächst im Tierpark auf
Zudem gebe es bei den Steinböcken wieder ein Jungtier, berichtet Schleith. So wie im Vorjahr Helmut, der nur dank der Parkleiterin und des Tierarztes überlebt hat. Denn Helmut kam mit einem offenen Rücken zur Welt und brauchte anfangs tägliche Behandlung. Und seine Mutter ist bei der Geburt gestorben. Also übernahm Schleith selbst die Rolle der Ziehmama für Helmut.
Wobei sie ihn bewusst nicht separat aufgezogen habe, sondern ihn im Steinbockgehege gelassen, erklärt die Parkleiterin. So sei er von Anfang bei der Herde, im Verbund mit seinen Artgenossen. Dort mache er sich gut, meint die Leiterin. Auch wenn er wegen der Handaufzucht nicht so kräftig sei, wie wenn die eigene Mutter ihn groß gezogen hätte. Und auch das soziale Miteinander mit den Artgenossen im Gehege fehle noch, aber er komme schon klar mit den anderen, erklärt Schleith.
Neues Spielgerät für die jüngsten Besucher
Für Familien mit Kindern gibt es zudem seit dem Frühjahr ein neues großes Spielgerät: den gut zehn Meter hohen Kletterturm Klettermaxe. Dieser werde rege genutzt. „Der mausert sich zur Attraktion“, so Schleith erfreut. Im ganzen Turm gibt es Schnüre und Netze, das sei wie ein Spinnennetz mit ganz unterschiedlichen Seilführungen.
Jedes Kind könne dort seinen eigenen Weg ganz nach oben finden. „Es gibt kein richtig oder falsch.“ Oben angekommen, gebe es zur Belohnung eine Fahrt durch eine geschwungene Rutschenröhre. Wobei die Kinder dabei immer auch den Boden sehen, da brauche es schon auch Mut, hinaufzuklettern. Aber es sei völlig ungefährlich. Und der Turm von außen einsehbar für Eltern, für die es dort auch Sitzmöglichkeiten gibt.
Wisente Kressi und Bubi fühlen sich wohl
Gut eingelebt hätten sich auch die Wisente Kressi und Bubi, so die Parkleiterin. Die beiden stattlichen Tiere hatte sie im vergangenen November aufgenommen. Sie hatten in einem Gehege bei Schopfheim gelebt, das abgebaut wurde. Und engagierte Wisent-Freunde suchten und fanden das neue Zuhause im Wildpark, damit die Tiere nicht getötet werden müssen. Auch die schon über 20 Jahre alte Kressi habe sich gut eingelebt. Denn bei dieser alten Wisentkuh habe man gedacht, dass der Ortswechsel schwierig werden könnte.
Der erst zwölf Jahre alte Bubi habe sowieso den dort schon länger lebenden Wisent-Bullen in die zweite Liga im Gehege versetzt. Und sie gehe davon aus, dass Bubi auch schon die dort lebende Wisent-Kuh gedeckt habe, sodass sie in einigen Monaten Nachwuchs erwarte, so Schleith. Wobei Bubi auch die Mitarbeiter auf Trab halte. Er nehme Baumstämme, die man ihm ins Gehege lege, immer sofort auf die Hörner. Und auch erst seit Herbst 2024 gibt es neu vier Zwergschafe der Rasse Quessant.