Das war eine gelungene närrische Aktion: Der traditionelle Fasnetsmäntig-Umzug in Allensbach durfte zwar nicht stattfinden. Aber sich närrisch verkleiden und im Dorf herumfahren darf man ja, dachte sich Alet-Präsident Ludwig Egenhofer.

Das musste sich wohl irgendwie herumgesprochen haben. Denn schließlich tuckerten gestern zehn alte Traktoren und zehn alten Mopeds und Motorroller durchs Dorf.

Oldtimer-Parade durch Allensbach Video: Thomas Zoch

Viele der Fahrzeuge waren närrisch geschmückt, teils mit kleinen Narrenbäumchen versehen. So gab‘s zwar keinen Umzug, aber eine närrische Oldtimer-Parade – auf dem klassischen Umzugsweg und natürlich mit reichlich Ho-Narro-Rufen.

Oldtimer-Traktor mit eigenem Narrebömmle.
Oldtimer-Traktor mit eigenem Narrebömmle. | Bild: Thomas Zoch

Einige närrisch verkleidete Leute standen an den Straßenrändern und freuten sich ebenso wie etliche Anwohner, die durch das laute Knattern aufmerksam geworden waren.

Die wenigen Leute am Straßenrand und auch Anwohner erfreuten sich an der närrischen Oldtimer-Parade.
Die wenigen Leute am Straßenrand und auch Anwohner erfreuten sich an der närrischen Oldtimer-Parade. | Bild: Thomas Zoch

„Die Leute haben Ho Narro gerufen oder den Daumen hoch gezeigt“, so Ludwig Egenhofer. „Es hat uns niemand den Scheibenwischer gezeigt.“

Die alten Traktoren waren närrisch geschmückt.
Die alten Traktoren waren närrisch geschmückt. | Bild: Thomas Zoch

Am Ende parkten alle kurz auf dem Rathausplatz, der – wie bestellt – autofrei war, und einige tuckerten danach noch weiter durchs Dorf.

Auch ganz junge Teilnehmer – links ein kleiner Beifahrer auf dem Traktor – waren bei der Parade dabei.
Auch ganz junge Teilnehmer – links ein kleiner Beifahrer auf dem Traktor – waren bei der Parade dabei. | Bild: Thomas Zoch

Der Präsident bilanziert: „Diese Fasnacht geht in unsere Geschichte ein. Man merkt, dass Narrenblut in den Menschen ist.“ Corona habe dieses Blut vielleicht etwas eingedickt.

Hinter den Traktoren folgten zehn alte Mopeds und Motorroller.
Hinter den Traktoren folgten zehn alte Mopeds und Motorroller. | Bild: Thomas Zoch

Aber: „Die Narren sind alle vernünftig und eigenverantwortlich“, meinte Egenhofer.

Sie werden von kostümierten Zuschauern am Straßenrand beklatscht und fotografiert.
Sie werden von kostümierten Zuschauern am Straßenrand beklatscht und fotografiert. | Bild: Thomas Zoch

Ein schöner Erfolg waren der Malwettbewerb und der Familien-Umzug des Alet, viele machten mit. Allerdings sah man außer am Schmotzige und Mäntig kaum Mäschgerle. Eine Verbrennung der Fasnacht werde es geben, aber wann und wo könne er nicht sagen.

Der letzte Teilnehmer der Oldie-Parade hatte auf dem Anhänger noch ein Angebot für Hamster-Käufer: einen Stapel Toilettenpapier-Rollen.
Der letzte Teilnehmer der Oldie-Parade hatte auf dem Anhänger noch ein Angebot für Hamster-Käufer: einen Stapel Toilettenpapier-Rollen. | Bild: Thomas Zoch

Ähnlich auf der Insel Reichenau. Fasnachtsbetriebsleiter Ralf Blum meinte, unter den Bedingungen sei es eine recht gelungene Fasnacht gewesen. Auch die Aktionen des Narrenvereins Grundel seien gut angenommen worden. Vom Hergete-Für-Dehom-Päckle wurden einige hundert verkauft. Die Grundel-Elfer planen am heutigen Dienstag ab 19.11 Uhr eine Online-Litanei und Verbrennung.