Das war eine gelungene närrische Aktion: Der traditionelle Fasnetsmäntig-Umzug in Allensbach durfte zwar nicht stattfinden. Aber sich närrisch verkleiden und im Dorf herumfahren darf man ja, dachte sich Alet-Präsident Ludwig Egenhofer.
Das musste sich wohl irgendwie herumgesprochen haben. Denn schließlich tuckerten gestern zehn alte Traktoren und zehn alten Mopeds und Motorroller durchs Dorf.
Viele der Fahrzeuge waren närrisch geschmückt, teils mit kleinen Narrenbäumchen versehen. So gab‘s zwar keinen Umzug, aber eine närrische Oldtimer-Parade – auf dem klassischen Umzugsweg und natürlich mit reichlich Ho-Narro-Rufen.
Einige närrisch verkleidete Leute standen an den Straßenrändern und freuten sich ebenso wie etliche Anwohner, die durch das laute Knattern aufmerksam geworden waren.

„Die Leute haben Ho Narro gerufen oder den Daumen hoch gezeigt“, so Ludwig Egenhofer. „Es hat uns niemand den Scheibenwischer gezeigt.“
Am Ende parkten alle kurz auf dem Rathausplatz, der – wie bestellt – autofrei war, und einige tuckerten danach noch weiter durchs Dorf.

Der Präsident bilanziert: „Diese Fasnacht geht in unsere Geschichte ein. Man merkt, dass Narrenblut in den Menschen ist.“ Corona habe dieses Blut vielleicht etwas eingedickt.
Aber: „Die Narren sind alle vernünftig und eigenverantwortlich“, meinte Egenhofer.

Ein schöner Erfolg waren der Malwettbewerb und der Familien-Umzug des Alet, viele machten mit. Allerdings sah man außer am Schmotzige und Mäntig kaum Mäschgerle. Eine Verbrennung der Fasnacht werde es geben, aber wann und wo könne er nicht sagen.

Ähnlich auf der Insel Reichenau. Fasnachtsbetriebsleiter Ralf Blum meinte, unter den Bedingungen sei es eine recht gelungene Fasnacht gewesen. Auch die Aktionen des Narrenvereins Grundel seien gut angenommen worden. Vom Hergete-Für-Dehom-Päckle wurden einige hundert verkauft. Die Grundel-Elfer planen am heutigen Dienstag ab 19.11 Uhr eine Online-Litanei und Verbrennung.