Das Ende der privaten Kinderkrippe Flohzirkus rückt näher. Die Gemeinde hatte das Haus in der Straße Im Weinberg 9 seit dem Jahr 2009 an Tagesmütter vermietet, die dort Kleinkinder betreuten. Wie die Verwaltung erklärt, sei dort aber eine Kinderbetreuung aus baurechtlichen Gründen nicht länger möglich. Dabei gehe es unter anderem um Fluchtwege und den Brandschutz.

Ein Umbau wäre „wirtschaftlich nicht darstellbar“, so die Gemeinde. Deshalb werde die bisherige Nutzung zur Kinderbetreuung von den Behörden nur noch bis zum 31. Juli geduldet. Die Gemeinde will das Grundstück und das Haus verkaufen zur Finanzierung des laufenden Haushalts, zweckgebunden für den Bau des Montessori-Kinderhauses und die Kindergartengruppe Hegne, wie Bürgermeister Stefan Friedrich im Gemeinderat betonte.

Und damit für soziale Zwecke, was die Gemeinde der Vorbesitzerin zusagen musste, als diese das Anwesen 1997 der Gemeinde schenkte. Bürgermeister Friedrich sagte über das Objekt: „Dieses Grundstück eignet sich hervorragend für Wohnen, aber nicht für Kinderbetreuung und sonstige Gemeindezwecke.“

Der Verkauf erfolge ohne Auflagen. Das Mindestgebot für Interessenten betrage 735.000 Euro für das Haus, Baujahr 1958, mit 113 Quadratmetern Wohnfläche, eine Garage und das Grundstück mit 802 Quadratmetern. Angebote könnten bis 12. September im Hauptamt abgegeben werden.

Zukunft des Flohzirkus weiterhin offen

Ob und wo es mit dem Flohzirkus weitergehen könnte, ist offen – trotz monatelanger Suche. Während die Tagesmutter Claudia Heffner in den Ruhestand geht, würde ihre Kollegin Mirella Ciancio gern weitermachen. Doch diese erklärt: „Es tut sich nichts.“

Wenn sie mit potenziellen Vermietern spreche, würden diese stets absagen, wenn sie hören, dass dort Kleinkinder betreut werden sollen. Aktuell werden im Flohzirkus noch fünf Kinder betreut, ab Juli vier, so Ciancio. Sie mache bis Ende Juli weiter, weil sie Eltern darum gebeten hätten.