Auch im kommenden Advent wird es die beliebten Weihnachtsmärkte in Allensbach auf dem Rathausplatz und auf der Reichenau im Klosterhof nicht geben. Sowohl der Angelsportverein Allensbach wie auch die Jugendfeuerwehr Reichenau als Organisatoren und Veranstalter haben die Märkte abgesagt.

Als Hauptproblem nennen die Verantwortlichen, dass die 3G-Regel eingehalten werden müsste. Dafür bräuchte es ein abgesperrtes Marktgelände und eine Zugangskontrolle. „Das können wir als Verein nicht leisten“, so Björn Zimpel, der Vorsitzende des Angelsportvereins.

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Gleiches sagt der Jugendfeuerwehrwart Sebastian Böhler. „Da ist die Frage, wer macht das? Das kann nicht die Jugendfeuerwehr kontrollieren. Da bräuchte es Security.“ Dabei gehe es auch um die Sicherheitsfrage, wenn Besucher nicht einsichtig wären. „Dafür sind wir nicht ausgebildet“, betont Böhler.

Umzäunung stiehlt das Flair

Zimpel nennt als weiteres Problem die Umzäunung des Rathausplatzes. „Da geht das Flair verloren“, findet er. Und auf dem Markt selbst müsste die Einhaltung der Abstandsregeln kontrolliert werden. So zum Beispiel auch, dass es nicht zu Gedränge am Glühweinstand kommt.

Das wäre für den Verein mit seinen rund 30 Helfern ein zu großer Aufwand, so Zimpel weiter. Er habe das Thema mit den Mitgliedern in einer Sitzung besprochen, und eine Mehrheit habe sich für die Absage entschieden. Hätte eine Mehrheit dafür votiert, hätte er schon versucht, den Markt zu organisieren. Er selbst habe allerdings auch dagegen gestimmt, erklärt der Vorsitzende.

Dennoch auf der Suche nach einem zweiten Veranstalter

Der Angelsportverein hatte den Weihnachtsmarkt erst 2018 einmal organisiert und will dies alle zwei Jahre machen. Ursprünglich sollte das im Wechsel mit den Eisenbahnfreunden sein, die sich aber 2019 zurückzogen.

Seither werde noch ein zweiter Verein als Ausrichter gesucht, so Zimpel. „Da gäbe es sicher welche in Allensbach, die das Potenzial hätten“, meint er. „Es ist schon lukrativ.“ Wobei die finanzielle Einbuße für den Angelsportverein durch die neuerliche Absage keine große Lücke in die Kasse reiße.

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Auf der Reichenau hätte es zwar die Möglichkeit gegeben, den Markt auf den Klosterhof zu beschränken – ohne extra Umzäunung, so Böhler. Er habe dies mit Bürgermeister Wolfgang Zoll diskutiert. Aber auch da gäbe es das Problem mit der Kontrolle. Und zudem müssten Abstände eingehalten werden. Dafür wäre im Klosterhof zu wenig Platz.

Zudem wäre es für die Jugendfeuerwehr auch unter normalen Bedingungen schwierig gewesen, den Markt zu organisieren, so Böhler. Denn Ende Oktober stehe die – ursprünglich im Frühjahr geplante – Abnahme der Leistungsabzeichen an. Und für diese höchste Prüfung der Jugend müsse mehrmals in der Woche trainiert werden.

Hoffnung für das kommende Jahr

Sowohl Böhler als auch Zimpel erklären, dass es schon Anfragen von Standbetreibern gegeben habe. Diese hätten aber in der Regeln Verständnis für die Absage. Und beide sind zuversichtlich, dass es im Advent 2022 wieder Weihnachtsmärkte geben wird.