Aus der Städtebauförderung des Landes fließen 300 000 Euro nach Bodman. Dies teilte die Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger am Mittwoch nach der Programmverkündung für 2019 mit. Damit griff sie der Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau vor. Auf SÜDKURIER-Nachfrage sagte Bürgermeister Matthias Weckbach, dass diese Mittelerhöhung eine sehr gute Nachricht sei: "Wir sind derzeit dran die städtebauliche Sanierung auf die Zielgerade zu bringen."

Bodman habe die Besonderheit, dass es sich nicht um ein Zentrum herum entwickelt habe, sondern durch den Bodanrück und dem See bedingt in die Breite. "Aus diesem Grunde haben wir eine Ausweitung des Sanierungsgebietes zur Weilerkapelle mit Mittelerhöhung beantragt." Auch eine Verlängerung bis Ende April 2020 sei beantragt worden. Die Gemeinde hat noch keine offizielle Mitteilung bekommen, doch die Verwaltung gehe davon aus, dass auch die zeitliche Ausdehnung genehmigt wurde.

"Ziel wäre es, die Arbeiten in 2020 komplett abzuschließen", so Weckbach. Bodman wäre dann in seiner Infrastruktur, seinem Erscheinungsbild und den Gebäuden in den Jahren von 2007 (Baustart der Maßnahmen) bis 2020 städtebaulich so umfassend erneuert worden, wie kaum eine andere Gemeinde in Baden-Württemberg, fasst er zusammen. "Dafür sind wir Bund und Land sehr dankbar und möchten auch deutlich machen, welchen großen Nutzen das Sanierungsprogramm generell für Kommunen hat."

Er verweist auf Studien, die zeigen, dass jeder Euro an Zuschuss zur Modernisierung acht Euro Folgeinvestitionen bei Modernisierungsmaßnahmen auslöse. Umgerechnet seien dies in Bodman in den vergangenen elf Jahren 42 Millionen Euro, so Weckbach. Diese bauliche und wirtschaftliche Dynamik weite sich auf andere Bereiche aus, weshalb zum Beispiel Projekte wie die Neugestaltung der Uferanlage möglich geworden seien. Das veränderte städtebauliche Erscheinungsbild zeige heute einen ganz anderen Eindruck von Bodman. "An dieser Stelle wird auch deutlich, wie hoch die Belastung der Bevölkerung durch die vielen Baumaßnahmen waren und weiter sind." Weckbach dankt deshalb den Bürgern für ihr Verständnis.

Derzeit läuft die Sanierung der Kaiserpfalzstraße, bei der es in der Gemeinderatssitzung am Dienstag um die Vergabe des Gehwegausbaus auf der Südseite für 396 000 Euro ging. Robert Hermann (CDU) brachte die Frage auf, ob die Arbeiten nicht auf Herbst verschoben werden könnten, weil sie bis Pfingsten sicherlich nicht fertig würden. Das Gremium diskutierte daraufhin über den Zeitpunkt und was inwiefern Probleme mit dem Ein- oder Auswassern der Boote geben könnte. Am Ende fiel die Entscheidung, die Vergabe zu beschließen, aber mit dem Auftrag noch zu warten, um die Arbeiten zeitlich besser eintakten zu können.

Michael Koch (CDU) sprach noch an, dass Bürger, die auf Rollatoren angewiesen sind, gefragt hätten, ob der Gehweg der Kaiserpfalzstraße nicht asphaltiert werden könne. Weckbach verwies aber darauf, dass sich dieser sich optisch absetzen müsse und das Pflaster bereits bestellt sei.