Um Artensterben oder -rückgang entgegenzuwirken, setzt nun auch Bodman-Ludwigshafen auf eine Biotopverbundplanung. Sven Gebhart vom Landschaftserhaltungsverband (LEV) Konstanz sprach dazu in der jüngsten Ratssitzung. Als Planungsraum werden Bodman-Ludwigshafen, Allensbach und Reichenau mit insgesamt 2600 Hektar Fläche zusammengefasst.
So können finanzielle wie auch planerische Vorteile kombiniert werden. 90 Prozent der Kosten werden vom Land übernommen. Auf die drei Gemeinden entfallen somit zehn Prozent, die nach Flächenanteil aufgeteilt werden. Für die Seegemeinde wären es laut Sitzungsvorlage geschätzt 4000 Euro.
Die Hintergründe und Ziele
Laut Naturschutzgesetz muss bis zum Jahr 2030 ein räumlicher und funktionaler Biotopverbund auf mindestens 15 Prozent der Offenlandfläche des Landes Baden-Württemberg geschaffen werden. Gebhart sagte, Kernflächen wie Streuobstwiesen oder artenreiche, wenig gedüngte, extensiv bewirtschaftete Wiesen, die FFH-Mähwiesen, gebe es bereits. Jetzt verbinde man Flächen.
„Das ist der Unterschied zur Biotopvernetzung. Man arbeitet vornehmlich mit Bestand wie mit Grenzertragsflächen und Strukturelementen. Unser Ziel ist es, brach gefallene Flächen wieder zu öffnen und in eine extensive Nutzung zu überführen.“ Der Planungszeitraum wird zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen.

Potenzialflächen für Ausgleichsmaßnahmen
Die Maßnahmen, bei denen sich Eigentümer, Bewirtschafter oder Gebietskenner einbringen können, sind freiwillig. Der Nutzen sei vielfältig, warb Gebhart und zählte naturräumliche Ästhetik, Mikroklima, Nacherholungsgebiete, Wohn- und Lebensumfeld, Tourismus, Landwirtschaft sowie das Image der Gemeinde auf. So ergäben sich auch Potenzialflächen für Ausgleichsmaßnahmen oder für Punkte auf dem Ökokonto.
Bürgermeister Matthias Weckbach betonte: „Solche Dinge werten unsere Landschaft auf, schaffen Lebensräume für uns Menschen und die Natur um uns herum.“ Der Rat stimmte der Biotopverbundsplanung zu.