Das Prinzip von Carsharing ist einfach. Nutzer schließen einen Vertrag mit einem Anbieter vor Ort und können ab dann so oft und so lange wie gewünscht ein Auto fahren. Die Bezahlung erfolgt nach der jeweiligen Nutzung und richtet sich nach Dauer und gefahrenen Kilometern. Bislang gibt es diese Möglichkeit, mobil zu sein, vor allem in größeren Städten. Schon bald könnte aber auch den Engenern dieses Angebot zur Verfügung stehen.

Der Landkreis Konstanz möchte nämlich den Ausbau von Carsharing-Stationen kreisweit fördern und so das Angebot auch für kleinere Kommunen attraktiv machen. Daher hat der Engener Gemeinderat beschlossen, an einer kreisweiten Ausschreibung für Carsharing-Stellplätze teilzunehmen. Der Landkreis übernimmt dabei die Organisation und die Umsetzung des gesamten Verfahrens, heißt es in der Beschlussvorlage.

Erst einmal braucht es nur Stellplätze

Die Kommunen selbst müssen für die Teilnahme zunächst lediglich eine Anzahl und die Standorte der Carsharing-Stellplätze festlegen. In Engen sind zunächst zwei Stellplätze auf dem Parkplatz an der Kreuzung Hegau- und Ballenbergstraße vorgesehen. Ein Standort in direkter Bahnhofsumgebung schied aus, da in den kommenden Jahren rund um den Bahnhof saniert wird, so Hauptamtsleiter Jochen Hock.

Der gewählte Standort sei ebenfalls sehr zentral und habe den Vorteil, dass hier bereits alle Anschlüsse für die nötigen Elektro-Tanksäulen vorhanden seien. Bis zur Sanierung der dortigen Bahnhofsunterführung befand sich an diesem Platz nämlich eine Stromtankstelle der Stadtwerke Engen.

Auf dem Parkplatz an der Kreuzung Hegau- und Ballenbergstraße könnten schon bald E-Autos einer Carsharing-Flotte zur Verfügung stehen.
Auf dem Parkplatz an der Kreuzung Hegau- und Ballenbergstraße könnten schon bald E-Autos einer Carsharing-Flotte zur Verfügung stehen. | Bild: Kerle, Helene

Für das Projekt gab es im Gemeinderat allgemein viel Zuspruch. Für CDU-Rat Urs Scheller ist das Vorhaben jedoch noch mit Fragezeichen behaftet, wie er zu verstehen gab. Man beschließe hier ohne Kenntnis über mögliche Kosten für die Stadt, an einer Ausschreibung teilzunehmen. Dem setzte die Umweltbeauftragte Michaela Schramm entgegen, dass sich die Stadt gegebenenfalls aus dem Projekt wieder zurückziehen könne. Ziel sei es, über die gemeinsame Vergabe günstige Konditionen für die beteiligten Kommunen auszuhandeln.

Das Projekt soll sich möglichst selbst tragen, so dass es keine Unterstützung von der Kommune brauche, heißt es in der Vorlage. Mehrere Stadträte sowie Bürgermeister Frank Harsch sprachen sich für einen überregionalen Anbieter aus, der möglichst flexible Angebote anbieten könne. Dazu zählte er etwa auch Standorte an Flughäfen.