Energieversorgung ist das Thema der Stunde. Und das nicht erst seit der Energiekrise, die der Krieg in der Ukraine mit sich brachte. Der Engener Energiebericht, der Ende letzten Jahres vorgestellt wurde, sprach eine deutliche Sprache. Für die Wärmeerzeugung in den städtischen Gebäuden kommen überwiegend Gas und Heizöl zum Einsatz.
Außerdem sind die meisten Heizungsanlagen in die Jahre gekommen. Das größte Potential zur Senkung der CO2-Emissionen schrieb die Umweltbeauftragte Michaela Schramm deshalb den Investitionen in neue, im besten Fall CO2-neutrale Heizungssysteme zu.
Im Kloster St. Wolfgang und dem angrenzenden AWO-Gebäude braucht es dringend eine neue Heizung. Dafür mussten laut dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz zunächst eine energetische Untersuchung vorgenommen werden und Einsparpotentiale ermittelt werden.
Grundsätzlich müssen beim Austausch von Heizungsanlagen zumindest teilweise regenerative Energien zum Einsatz kommen, so die Gesetzgebung. Eine Ausnahme bilden dabei aber wiederum denkmalgeschützte Gebäude. Stadtbaumeister Matthias Distler stellte sein 180 Seiten starkes Konzept für das Kloster St. Wolfgang jüngst im Ausschuss für Technik und Umwelt vor.

Energetische Sanierung? Kein leichtes Unterfangen
In beiden Gebäuden sorgen Gasheizungen für Wärme. Der gesamte Komplex, also Kloster und AWO, ist als Einzeldenkmal eingetragen. Und hier wird es schwierig. Denn aufgrund der historischen Substanz, so der Stadtbaumeister, sei eine energetische Sanierung äußerst kritisch zu betrachten und in vielen Bereichen schlicht nicht möglich.
Im Rahmen des Konzepts versuchte Distler aber dennoch Möglichkeiten zu finden, um mit dem Heizungsaustausch Energie einzusparen. Dafür sei der Einbau einer Pellet-Heizung geprüft worden. „Das ist aber nicht einfach“, so das Ergebnis des Stadtbaumeisters.
Mögliche Maßnahmen scheitern an den Auflagen
Um Energie einzusparen, können auch konstruktive Maßnahmen unternommen werden. Zum Beispiel die Dämmung der Fassade oder der Einbau neuer Fenster. Beide Maßnahmen, so Distler, scheitern aber grundsätzlich an den Auflagen des Denkmalschutzes. Auch ohne Denkmalschutz hätte er dabei starke Bedenken wegen Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Ein Gebäude aus den 1950er-Jahren könne man gut dämmen, aber ein mittelalterliches Gebäude eben nicht.
Schon alleine der Einbau neuer, dichter Fenster, müsste vom Einbau einer Belüftungsanlage gefolgt werden, um Feuchtigkeit im Gebäude zu vermeiden. Eine Maßnahme, die sich Distler in seinem Konzept jedoch vorstellen könnte, wäre die Dämmung der obersten Geschossdecke, damit weniger Wärme über das Dachgeschoss entweichen könnte. „Das muss aber noch nachgerechnet werden“, so Distler mit Blick auf den Nutzen einer solchen Geschossdämmung.