Es ist noch gar nicht so lange her, da war Gailingen noch an das Schweizer Stromnetz angeschlossen. Erst 2020 wurde Gailingen von den Thüga Energienetzen an das deutsche Stromnetz angeschlossen. Für die Gemeinde entstanden dadurch Synergie-Effekte, da der regionale Netzbetreiber bereits für die Versorgung des Gailinger Gasnetzes zuständig ist. Das erklärt das Unternehmen kurz nach dem Jahreswechsel. Schon vor der Umstellung habe die Thüga in den Bau einer neuen, rund zehn Kilometer langen Stromtrasse sowie eines zusätzlichen Schalthauses investiert. Was sich bisher beim Gailinger Stromnetz getan hat und was 2025 ansteht.

Erst vor wenigen Tagen wurde die Mittelspannungsfreileitung vom Rheinuferpark über Obergailingen bis Hellisried laut Thüga außer Betrieb genommen. „Freileitungen sind anfällig für Witterungseinflüsse wie Stürme und Eisbildung, was zu Störungen der Stromversorgung führen kann“, erläutert Erwin Gräble von den Thüga Energienetzen in der Mitteilung.

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Als Vorbereitung seien in den Jahren 2022 und 2023 knapp acht Kilometer Leerrohre verlegt worden. Die Arbeiten fanden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gailingen und der Netcom BW statt, die sich um den Glasfaserausbau vor Ort kümmern. 2024 seien in einem Teil der Leerrohre bereits neue Mittelspannungskabel verlegt worden, teilt Thüga weiter mit. Sie verbinden die Trafostation Bäche mit der Trafostation Zoll. „Die neuen Kabel dienen auch für den Anschluss der PV-Freiflächenanlage der Gemeinde Gailingen“, ergänzt Gräble.

Auswechslung der Schaltanlage in der Trafostation Riedmühle
Auswechslung der Schaltanlage in der Trafostation Riedmühle | Bild: Thüga

Zudem habe der Netzbetreiber die Trafostationen in Bäche, Strandbad, Obergailingen und Lochmühle ertüchtigt, indem die Mittelspannungsschaltanlagen ausgetauscht wurden. Daniel Ruof von der Thüga erklärt: „Der Austausch der Mittelspannungsschaltanlagen ermöglicht die Anbindung der Stationen in einem Ringverbund. In einem Störungsfall ist es problemlos möglich, die Versorgung über die anderen Stationen sicherzustellen.“

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Ausgehend von der Trafostation Wallriss entlang der Kapellenstraße wurde ein neuer Mittelspannungsanschluss hin zum Jugendwerk verlegt und eine neue Trafostation am Tannenhof errichtet. Diese Station diene laut Pressemitteilung als Ersatz für die Gittermaststation Hellisried. Aus der Station am Tannenhof wurden in diesem Zuge rund 2000 Meter Niederspannungskabel im Hohenmarksteinweg verlegt. Zudem wurden die Netzanschlüsse der Gebäude Schützenverein, Hundeverein und Tannenhof erneuert, wie das Unternehmen aufzählt.

Das steht 2025 noch an

Auch 2025 soll es mit Arbeiten zur Modernisierung der Stromversorgung weitergehen. So sollen laut Thüga weitere 2,5 Kilometer Mittelspannungskabel in die vorhandenen Leerrohre eingezogen werden, um die Betonmastfreileitung von der Trafostation Rheinburg zur Trafostation Bäche abzubauen. Außerdem steht der Austausch der Trafostation in der Büsinger Straße bevor sowie der vollständige Rückbau der Freileitungen und zugehörigen Masten.