Die Freude ist groß im Gottmadinger Ortsteil Ebringen. Nach fünf Jahren des Wartens bekommt der Ort nun bald schnelles Internet. Die Bürgerinitiative BISIE (Bürgerinitiative Schnelles Internet Ebringen) ist glücklich, dass der Vertrag zwischen der Thüga Energie und der Gemeinde nun so schnell zustande gekommen ist.
Den ersten Applaus der vielen Bürger, die zur Vertragsunterzeichnung gekommen waren, gab es, als Bürgermeister Michael Klinger ankündigte: „Bis zum Jahresende läuft die schnelle Verbindung, so wie Sie es sich wünschen.“ Er sei auch froh, dass es nun ein regionaler Partner ist, der keinen Baukostenzuschuss braucht. Auch dankte Klinger den drei federführenden Köpfen der BISIE, Thomas Fahr, Sebastian Eichinger und Thomas Fischer für ihr besonderes Engagement. Das Schlimmste an dem langjährigen Kampf seien die Fördervorgaben und Formulare gewesen, mit denen sich die Gemeinde hatte herumschlagen müssen, erinnerte Klinger.
„Dieses Projekt ist ein Highspeed-Projekt. Die kurzen Verhandlungen waren dann der Schlüssel zum Erfolg“, sagte der Geschäftsführer der Thüga Energie, Markus Spitz. „Für die Realisierung war es neben unseren Investitionen wichtig, dass wir die bestehende Infrastruktur mitnutzen können“, so Spitz.
Die Gemeinde und die Bürgerinitiative sind da bereits in Vorleistung gegangen und haben in Ebringen eine Glasfaserleitung vom Kabelverzweiger in Ebringen bis zur Bundesstraße 314 verlegt. Dieses Leitungsstück wird dann an die Thüga Energie verpachtet und darf genutzt werden. Außerdem baut die Thüga eine ein Kilometer lange Zuleitung von der B 314, um Ebringen an die überregionale Glasfaserleitung anzuschließen.
„Wir werden nach den Sommerferien mit den Arbeiten beginnen“, kündigte Projektleiter Stefan Hagemann von der Thüga Energienetze an. Wenn die Zuleitung fertiggestellt ist, werden Glasfaserleitungen bis zu den Kabelverzweigern gelegt. Am Ende sollen für die Ebringer dann Bandbreiten (Datenübertragungsraten) von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich sein. Bis Ende November rechnet die Thüga bereits mit der Fertigstellung. Alle Einwohner von Ebringen sollen aber vorher noch informiert werden, was sie tun müssen, um das schnelle Internet zu bekommen.
BISIE-Sprecher Thomas Fahr erinnerte ebenfalls noch kurz an die unglaublichen bürokratischen Hürden, die es in den vergangenen Jahren gegeben hatte. Fahr dankte aber insbesondere Sebastian Eichinger, der vor allem die technischen Dinge in die Wege geleitet hatte. Eigentlich könne man die Bürgerinitiative nun auflösen, doch auch im Bereich der Telefonanschlüsse gebe es noch Handlungsbedarf. „Alle Haushalte in Ebringen sollten Glasfaseranschlüsse im Haus haben“, erklärte Fahr.
Hartnäckigkeit bewiesen
Ebringen ist mit rund 280 Einwohnern der kleinste Ortsteil von Gottmadingen, gelegen an den Ausläufern des Heilsbergs. Die Bürgerinitiative Schnelles Internet Ebringen (BISIE) wurde im Mai 2011 gegründet und hat seither nicht nur Überzeugungsarbeit geleistet, sondern auch angepackt – und dabei zum Beispiel Leerrohre verlegt. Trotz aller Widerstände hat die Initiative nie aufgegeben.