Das Motto für einen Neubeginn in Sachen Feststimmung lautet beim Gottmadinger Gewerbeverein „Der Weihnachtsmarkt ist tot, es lebe der Adventszauber.“ In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung soll etwas Neues auf dem Rathausplatz bei der Hebelschule auf die Beine gestellt werden. Lange hatten die Organisatoren überlegt, wie viel Weihnachtlichkeit man sich in diesem Jahr leisten kann. Der klassische Weihnachtsmarkt war in den vergangenen zwei Jahren wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Und es war nicht sicher, ob und mit welcher Wucht das Virus in diesem Winter erneut zuschlagen würde. Deshalb haben die Verantwortlichen in Verwaltung und Handel mit ihrer Entscheidung bis zum September gewartet. Als sich abzeichnete, dass die befürchtete, große Welle ausbleiben würde, stand der Beschluss fest. „Wir starten wieder durch, nachdem wir gesehen haben, dass uns keine großen Einschränkungen bevorstehen“, sagt Gottmadingens Wirtschaftsförderer Thomas Schleicher. „Diesmal mit einem neuen Konzept.“
Neben ihm sitzen Christa Winterhalter und Katharina Auer. Die beiden Damen sind schon voll im Veranstaltungsfieber. Christa Winterhalter hat die Weihnachtsmärkte der Vergangenheit organisiert. Immer an einem Sonntag. Ihr 25. war Corona-bedingt ihr letzter. Alles hatte ganz klein angefangen und war ständig weiter gewachsen. Beim Jubiläumsmarkt seien es um die 80 Stände gewesen.
Schwierige Suche nach Marktbeschickern
So etwas lässt sich nach zwei Jahren Pause nicht mehr so einfach aus dem Hut zaubern. Deshalb machen die Gottmadinger einen klaren Schnitt. „Wir gehen weg vom Sonntag und weichen auf Donnerstag aus“, erklärt Thomas Schleicher. Mit dem 1. Dezember sei man aber noch 23 Tage von Weihnachten entfernt, weshalb auch ein anderer Name gefunden wurde. „Wir veranstalten einen weihnachtlichen Abendmarkt und nennen ihn Gottmadinger Adventszauber“, erklärt er. „Wir wollen etwas machen, was die Leute angesichts der bedrückenden weltpolitischen Lage wieder auf andere Gedanken bringt“, ergänzt Katharina Auer. Sie ist hochmotiviert in die Organisation mit eingestiegen und betreut die Social-Media-Kanäle. Da hat sie festgestellt, dass die Menschen hungrig nach Begegnung seien.
Christa Winterhalter machte sich gleich im September auf die Suche nach Standbetreibern. Doch was sie erlebte, war ernüchternd. „Etliche wären gerne wieder nach Gottmadingen gekommen“, sagt sie. Aber dann musste sie erfahren: „Wir fänden es gut, aber uns gibt es nicht mehr.“ Viele Markthändler sind Opfer der Corona-Pandemie geworden. Andere hätten abgesagt, weil der Markt unter freiem Himmel stattfinden soll. Das vertrage sich nicht mit hochwertigen Handarbeiten. Man sei aber noch weiter auf der Suche nach interessanten Anbietern.
Mit ähnlichen Problemen hatten auch die Veranstalter des Hüttenzaubers in Singen zu kämpfen. Dort gestaltete sich die Suche nach Marktstandbetreibern als so schwierig, dass der Weihnachtsmarkt in Singen komplett abgesagt werden musste.
Der Gottmadinger Adventszauber soll vor allem ein Treffpunkt für Freunde und Familien werden. Dazu werde ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot beitragen. Rund um das alte Rathaus werden die Anbieter ihre Stände aufbauen. Gottmadinger Geschäftsleute sind ebenso dabei wie die Kindergärten. Und damit möglichst viel Austausch auf dem Platz stattfindet, hat sich die Gemeinde eine neue Aktion ausgedacht. „Wir schenken jedem Kind einen kleinen Nikolaussack mit einer Kinderpfad-Karte“, erklärt Thomas Schleicher. „Damit können die Kinder dann zu den Ständen losziehen und sich bei den Betreibern eine Überraschung abholen.“
Mehr Info im Internet unter: www.adventszauber-gottmadingen.de