Den großen Hüttenzauber wird es in diesem Jahr in Singen zwar nicht geben, aber es gibt dennoch eine gute Nachricht für alle Weihnachtsmarkt-Fans in der Hohentwiel-Stadt: Denn es soll eine kleine Alternative zum Singener Hüttenzauber mitten in der Innenstadt geben. Das bestätigt Frank Schuhwerk von der Konstanzer Firma Event Promotion, die den Hüttenzauber in Singen organisiert, auf Nachfrage des SÜDKURIER: „Der Hüttenzauber ist nicht tot, er ruht dieses Jahr nur. Dennoch wollen wir mit dem Sternenzauber eine Alternative anbieten.“
Wie sieht der Sternenzauber-Plan aus?
Klein soll er sein, mit einer wohligen Atmosphäre aber in der gewohnten Hüttenzauber-Qualität. Der Sternenzauber soll vom Freitag, 2. Dezember, bis Freitag, 23. Dezember, mitten in der Fußgängermeile stattfinden: in der August-Ruf-Straße, fast auf Höhe des Heinrich-Weber-Platzes. Zusammen mit zwei weiteren Partnern will Veranstalter Frank Schuhwerk Weihnachtsflair in der Hohentwiel-Stadt verbreiten. „Das ist ein kleines aber feines Angebot mit beliebten Weihnachtsmarktklassikern“, verspricht Schuhwerk.
So soll es neben Bio-Glühwein und anderen Heißgetränken auch Käsespezialitäten zum Direktverzehr geben. „Wir holen die gewohnte Hüttenzauber-Qualität in die Innenstadt“, so Schuhwerk weiter. Warum sich die Veranstalter für eine Alternative entschieden haben, darauf hat Schuhwerk eine einfache Antwort: „Der Sternenzauber soll sich wie der Hüttenzauber als innerstädtischer Treffpunkt etablieren. Singen braucht einen Weihnachtsmarkt, auch wenn es in diesem Jahr nur ein kleiner ist.“
Der Bereich in der August-Ruf-Straße in Höhe der Hausnummer 28 sei dafür ideal. Er liege von der Besucherfrequenz her günstig und sei auch mit Blick auf den Brandschutz und die Erreichbarkeit der Feuerwehr gut. „Es gibt hier kein Sicherheitsproblem“, sagt er.
Mit dem Aufbau für den Sternenzauber soll am 28. November begonnen werden. Davor sollen die Anwohner per Brief über das Vorhaben informiert werden. Der Bereich selbst soll sich dann wortwörtlich in einen Sternenzauber verwandeln. „Der Bereich bekommt einen eigenen Sternenhimmel“, verspricht Schuhwerk. Dafür werde die Weihnachtsbeleuchtung in der August-Ruf-Straße einfach aufgegriffen und fortgeführt.
Kommt der Hüttenzauber 2023 zurück?
Eine Antwort auf diese Frage ist auch für Veranstalter Frank Schuhwerk nur sehr schwer zu geben. Ziel sei es natürlich, dass der Hüttenzauber 2023 wieder in gewohnter Form auf den Rathausplatz zurückkehre. Aber das hänge laut Schuhwerk mit vielen Faktoren zusammen. Wichtigster Punkt sei für ihn: Es müssen genügend Beschicker dabei sein.

Und dies war in diesem Jahr nicht der Fall: Lediglich zwölf Zusagen lagen bis Oktober vor. Nur vier davon außerhalb des gastronomischen Bereiches. „Das ist einfach zu wenig“, betont Schuhwerk. Denn normalerweise würde er für den Hüttenzauber mit 30 Ständen planen.
An den Kosten soll es in Singen nicht liegen
Ist die Standmiete in Singen zu teuer? Darauf antwortet Frank Schuhwerk mit einem klaren „Nein“. Denn eine klassische Standmiete pro Quadratmeter an Verkaufsfläche gebe es auf dem Hüttenzauber in Singen zumindest für Händler gar nicht. Schuhwerk rechnet vor: Für die vier Wochen des Hüttenzauber musste ein Betreiber zuletzt 1400 Euro für den Auf- und Abbau der Hütte, die Hütte selbst sowie die anfallenden Nebenkosten bezahlen. Damit sei man im Vergleich zu anderen Weihnachtsmärkten in der Region günstig.
In Konstanz etwa seien die Kosten laut Schuhwerk wesentlich höher. Summen nennt er für Konstanz zwar nicht, doch er muss es wissen, denn seine Firma organisiert den dortigen Weihnachtsmarkt.
Warum findet der Weihnachtsmarkt in Konstanz statt?
„Zum einen, weil wir in Konstanz genügend Betreiber hatten. Obgleich die Akquise auch dort merklich zurückgegangen ist“, sagt Frank Schuhwerk. Zudem würde sich das Publikum in Singen und Konstanz unterscheiden. Während in Singen viele Stammgäste gleich mehrmals im Jahr auf den Hüttenzauber gehen würden, seien es in Konstanz eher Einmal-Besucher.
„Der Hüttenzauber ist ein Treffpunkt, da gehen viele Besucher fünf oder sechs Mal hin, aber nicht jedes Mal kaufen sie etwas“, sagt Schuhwerk. Beim Konstanzer Weihnachtsmarkt würden indes ganze Reisebusse aus Italien kommen, die den Ausflug auf den Weihnachtsmarkt als Ausflugsevent nutzen, um sich komplett mit Weihnachtsartikeln einzudecken.
Lichtblick in Singen
Jetzt soll es zumindest vorübergehend der Sternenzauber richten. „Wir versuchen es in diesem Jahr einfach mal und schauen, wie es angenommen wird“, so Schuhwerk. Durchaus denkbar sei es, dass der Sternenzauber über 2022 hinaus Bestand habe.