Hilzingen Die Investitionen der vergangenen Jahre im Kinderbetreuungsbereich tragen Früchte. Hilzingen hat im Augenblick für alle Kinder Kindergarten- und Krippenplätze. Dennoch haben die Mitglieder im Verwaltungs- und Finanzausschuss des Gemeinderats nun endgültig beschlossen, den schon länger geplanten Waldkindergarten zu realisieren.

Selten fiel eine wichtige Entscheidung mit so knapper Mehrheit. Fünf Räte votierten angesichts der Entspannung in der Betreuungssituation und mit Blick auf die prognostizierten mageren Gemeindefinanzen dafür, den Waldkindergarten-Plan zu kippen. Mit sechs Ja-Stimmen und einer Stimmenthaltung hielten die Verfechter einer größeren Vielfalt des pädagogischen Konzepts im Betreuungsangebot dagegen.

Dass ein Waldkindergarten eine tolle Erweiterung des Betreuungsangebots wäre, so Steffen van Wambeke (CDU), darüber gab es im Gremium keine Uneinigkeit. Bei einmaligen Kosten von rund 200.000 Euro, einem jährlichen Defizit von mehr als 200.000 Euro ab 2026 und einem laut Kämmerer Stefan Mattes voraussichtlich 2026 schon nicht mehr genehmigungsfähigen Haushalt, lautete die Stellungnahme von Sigmar Schnutenhaus: „Ich halte es für unverantwortbar, hier eine Genehmigung zu erteilen.“ Die Gegenposition vertrat Cordula Haselwander (SPD/UL): „Die Kinder sind der falsche Platz zum Sparen.“ Sie, und genauso Artur-Martin Jäkle (CDU) sowie Josef Hiestand (FDP), äußerten unter anderem im Hinblick auf die Sanierungsbedürftigkeit des katholischen Kindergartens St. Elisabeth Zweifel daran, ob man nicht doch bald wieder zu wenig Kindergarten- und Krippenplätze haben werde. Sebastian Harder (FDP) wollte die Gruppengröße in den bestehenden Einrichtungen mithilfe eines Waldkindergartens verkleinern. Barbara Kissmehl (FW) und Fabian Jutt (CDU) plädierten für ein Aufschieben des Vorhabens. Die Gemeindeverwaltung wird nun das baurechtliche Planverfahren für den Standort am Plören einleiten.