„Lustig, lustig, tralala! Bald ist Nikolausabend da“ – so enden die Strophen vom Nikolaus-Lied. Es wird heute Abend in einigen Häusern bei Ankunft des Nikolauses gesungen werden. Doch die Anfragen für Besuche des Nikolauses in Familien halten sich in Grenzen, wie Ralf Schuhwerk aus Binningen berichtet. Seit 25 Jahren ist er am Nikolaustag unterwegs. „Anfangs war ich der Knecht Rupprecht und mein Kollege der Nikolaus, jetzt bin ich zum Nikolaus aufgestiegen,“ schmunzelt der gelernte Servicetechniker, dessen ehrenamtliches Engagement in Binningen groß ist. Er ist Abteilungskommandant der Binninger Feuerwehr, Leiter der Guggenmusik „Hudupfen“ und war viele Jahre Ansager beim Bunten Abend in Binningen.

„Die private Nachfrage beschränkt sich auf Familien, bei denen ein Elternteil den Nikolausbesuch aus seiner Kindheit kennt. Ich komme zu einer Familie, da durfte ich schon den Vater ermahnen. Hier gehört der Besuch eines Nikolauses einfach zum Nikolaustag. Wobei, fällt Nikolaus auf ein Wochenende, ist die Nachfrage größer. Da hat man Zeit,“ erzählt Schuhwerk.

Nachlassendes Interesse an alter Tradition

Sehr willkommen ist der Nikolaus allerdings bei Vereinen und Gruppierungen. So wird Nikolaus Ralf Schuhwerk am Samstag bei der Begegnung unterm Weihnachtsbaum in Schlatt vorbeischauen und am Sonntag besucht er das „Cafe zum Pfarrhaus“ in Binningen, hinzu kommt noch das Kinderturnen. Weil der Nikolaustag und die Hudupfen-Probe in diesem Jahr zusammenfallen, wird am heutigen Abend der Nikolaus auch dort einen Besuch abstatten. „Wenn ich bei Gruppen im Ort unterwegs bin und die Leute kenne, schreibe ich mir selbst was zusammen,“ erwähnt Schuhwerk, „aber bei Familien und fremden Gruppierungen bin ich schon auf Infos angewiesen.“

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Die Kinder in Binningen, wo viele ihn kennen, teilt er in drei Gruppen. Es gäbe die, die Angst haben vor dem Nikolaus. Dann die, die noch an den Nikolaus glauben und die, die neugierig sind und wissen wollen, wer im Kostüm steckt, „da muss man dann schon drauf achten, dass man die Uhr abnimmt und auch welche Schuhe man trägt.“