Wie wirkt sich eigentlich die Krise auf den laufenden Gasausbau in Hohenfels aus? Bürgermeister Florian Zindeler äußerte sich auf SÜDKURIER-Nachfrage dazu: „Die Gemeinde Hohenfels baut seit 2019 zusammen mit der Thüga Energienetze GmbH die Infrastruktur aus und verbindet damit weitere wichtige Maßnahmen, also zum Beispiel Wasserleitungen.“ Durch den gemeinsamen Ausbau würden alle Beteiligten profitieren: die Gemeinde, die Thüga und letztlich auch die Einwohner.

Fragen, aber bisher keine Stornierungen

„Die kombinierten Anschlüsse, bis ins Haus verlegt, sind zu moderaten Preisen zu haben und es besteht darüber hinaus keine Anschlusspflicht“, so Zindeler. „Natürlich gibt es die eine oder andere Frage über Alternativen und Nachfolgenutzungen, aber Panik ist aktuell nicht erkennbar. Bestrebungen, den gemeinsamen Ausbau im Bestand einzustellen, gibt es auch keine. Zudem sind mir keine Auftragsstornierungen geläufig.“

Was als nächstes ansteht

Der Gemeinderat hat sich kürzlich mit den nächsten Tiefbaumaßnahmen für den Ausbau des Erdgas- und Glasfasernetzes beschäftigt. Diese sind größer und somit kostenintensiver als gedacht und als es der Angebotsumfang abgebildet hatte. Der Grund ist laut Gemeindeverwaltung, dass zum Beispiel die Kreuzung Bergäcker/Jungingerstraße saniert und die Wasserleitung zwischen Kalkofener Gemeinschaftshaus und Kapelle erneuert werden mussten.

Zwar waren für die Sanierungsmaßnahme im Kahlweg im Jahr 2022 zusätzliche 100.000 Euro bereit gestellt worden, doch es habe sich gezeigt, dass die Straßendecke im oberen und unteren Teil der Straße „Am Josenberg“ nicht zu retten sei.

Der Rat stimmte der Aushubentsorgung sowie Straßensanierungsmaßnahmen für eine Summe von 328.000 Euro brutto zu. Somit liegt die Gesamtausgabe jetzt bei 1,5 Millionen Euro.

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Belastung im Boden war nicht bekannt

Die Firma Senn-Bau aus Aach im Hegau setzt seit Januar 2021 offene Kanal- und Sanierungsarbeiten sowie die Erneuerung der Wasserleitungen um. Ursprünglich sei die Entsorgung des Aushubs nicht enthalten gewesen, so Zindeler. Denn die Belastung im Untergrund sei nicht bekannt gewesen. Obwohl sich die Suche nach den Hausanschlüssen teils als sehr schwierig gestaltet habe, seien im zweiten Bauabschnitt große Fortschritte erzielt worden. Aber es sei eben alles komplizierter gewesen als gedacht.

Auch beim Breitband geht es weiter

Parallel zum Ausbau der Erdgas-Infrastruktur in den Hohenfelser Ortsteilen findet seit dem Jahr 2019 in Kalkofen der Breitbandausbau (FTTB) statt. Bisher seien auf der Gemarkung Hohenfels rund 640 Grundstücke, auch am Kahlweg, mit Mikro-Pipes versorgt worden. Das sind mehr als 83 Prozent aller Wohn- und Gewerbegrundstücke.

Aktuell sollen 85 Anschlüsse als dritte FTTB-Anschlusswelle folgen, durch welche 268 komplette Anschlüsse bis zum Hausübergabepunkt im Gebäude fertiggestellt werden konnten. Da der Hauptverteiler für Kalkofen am Ende des zweiten Bauabschnitts liegt, sei eine frühere Umsetzung der dritten Anschlusswelle nicht möglich gewesen.

Der Hohenfelser Gemeinderat stimmte einvernehmlich der Vergabe der Kabel- und Spleißarbeiten der Radolfzeller Firma t&t Renz zum Preis von 132.022,18 Euro brutto zu.