In den vergangenen zwei Osterferienwochen kam es angesichts der spürbar volleren Innenstadt wieder hoch: Dieses Bedürfnis, dort zu leben und zu arbeiten, wo andere bitte keinen Urlaub machen.
Dieses Bedürfnis ist insofern etwas deppert, weil die peinlichen Touris eben nicht immer die anderen sind
Denn der gemeine Konstanzer fährt ja auch gerne weg, mindestens deshalb, um gerne wieder heim an den See zu kommen.
Und noch gibt es an der Mole keine Souvenir-Buden, die für einen Schnäppchenpreis von 20 Euro Aschenbecher, Schlüsselanhänger und Schnapsgläser mit der Imperia oder Jan Hus verkaufen.
Noch bringen die Touristen Konstanz Geld, Arbeitsplätze und die Gewerbesteuer ein – vor allem aber auch einen anderen, frischen Blick auf die Stadt.
Da sind die Touristengruppen aus China, die sich begeistert zeigen, dass man in diesem See offenbar auch schwimmen kann.
Oder die durchaus interessanten Bewertungen auf der Online-Plattform Trip-Advisor. „Es ist so, als sei man in einer schönen italienischen Stadt. Ich bin sehr gerne hier.“ Das schreibt eine Maria über die Marktstätte.
Das klingt doch besser als so manche Bewertung für andere Städte und Sehenswürdigkeiten. Zur Chinesischen Mauer etwa schreibt ein Nutzer: „Wenn du Steine magst, dann wirst du es hier mögen, wenn Steine nicht so dein Ding sind, dann solltest du die Mauer vermeiden, sie ist zu groß.“
Oder zur Freiheitsstatue in New York: „Ich mag ihr Aussehen nicht – es ist einfach nur eine Statue. […] und dann hat mir noch jemand auf meinen Burger geniest. Ich verstehe es nicht. Der schlimmste Trip ever.“
Dann doch lieber die Imperia im Konstanzer Hafen: „Einmal auf den Steg, dann um die Figur herum – ist innerhalb von ein paar Minuten erledigt“, kommentiert ein Besucher.
Für ein Selfie braucht es ja ohnehin nur ein paar Sekunden.