Gelaufen, vorbei, erledigt. Worte wie diese sind über die Wahl zum Oberbürgermeister von Konstanz zu hören, seit auch hier die Corona-Krise endgültig angekommen ist, das öffentliche Leben lahmgelegt hat und mittlerweile auch in das private tief eingreift. Tatsächlich stellt sich die Frage: Wer soll an Wahlkampf denken, wenn man am besten so viel wie möglich zu Hause bleiben soll und darüber hinaus ganz andere Sorgen hat?
Niemand, richtig. Nur sollte diese mit einer Ergänzung versehen werden: derzeit niemand; oder: niemand, der an frühere Formen des OB-Wahlkampfs mit zahllosen öffentlichen Veranstaltungen über einen langen Zeitraum hinweg denkt.
Es läuft auf ein heißes Finale hinaus
Es ist bereits klar, dass diese Oberbürgermeisterwahl eine einzigartige in der Geschichte der Stadt wird. Das Ringen um Stimmen wird sich auf soziale Netzwerke konzentrieren müssen, auf Gespräche im kleinen Kreis. Sollte der Juli-Termin gesetzt bleiben, wird es – wenn bis dahin überhaupt wieder Veranstaltungen möglich sind – zu einem heißen Finale kommen.