Es war kein Aprilscherz: Am 1. April eröffneten die Konstanzer Campingplätze die Saison – bei Schnee. Von diesem kurzen Wintereinbruch ließen sich aber die hartgesottenen Camper nicht schrecken. Jeder Konstanzer Campingplatzbetreiber freute sich über ein paar handverlesene, wetterfeste Urlauber.

Bruderhofer: Mit nostalgischen Momenten

Christian Metzger macht es sich an der neuen Grillstelle auf dem Campingplatz Bruderhofer gemütlich.
Christian Metzger macht es sich an der neuen Grillstelle auf dem Campingplatz Bruderhofer gemütlich. | Bild: Aurelia Scherrer

Ein Frischling in der Camper-Szene ist Architekt Christian Metzger, der seit dieser Saison für die Campingplätze Bruderhofer und DKV verantwortlich zeichnet. Erstgenannten hat er gekauft, den anderen hat er für die nächsten 29 Jahre gepachtet, und beide nebeneinanderliegenden Gelände mit insgesamt 2,5 Hektar vereint. Die ersten Konstanzer haben schon vorbeigeschaut, was sich auf dem traditionsreichen Platz tut.

Da Metzger stolz auf seinen Campingplatz ist und die Neuheiten den Einheimischen präsentieren möchte, lädt er alle Interessierten am Samstag, 7. Mai, ab 17 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. „Eine Band, ein DJ, leckeres Essen und Getränke von Lillis Kiosk und Führungen über den Platz“, skizziert er das Programm. Auch ein Roller- und Zweiradtreffen ist für den 22. bis 25. September in Planung.

Tag des offenen Campingplatzes am 7. Mai

Die Campingplatz-Führungen am 7. Mai werden gerade für Oldtimer-Fans höchst interessant werden, denn Christian Metzger hat sechs Kult-Caravans Airstream gekauft und liebevoll restauriert. Der 54-Jährige hat vor Jahren seine Liebe zu diesen Gefährten entdeckt, sich einen Airstream, Baujahr 1952, gekauft und ihn restauriert. „Sechs Jahre habe ich dafür gebraucht“, lacht Metzger und fügt an: „Die sechs, die jetzt als Mietunterkünfte dienen, habe ich alle in einem Jahr restauriert. Der älteste ist übrigens Jahrgang 1948.“

Nostalgie pur. Beim Anblick der Airstreams schlagen die herzen von Oldtimer-Fans höher.
Nostalgie pur. Beim Anblick der Airstreams schlagen die herzen von Oldtimer-Fans höher. | Bild: Aurelia Scherrer

Wenn er das sagt, dann schwingt Besitzerstolz und Freude an Oldtimern mit. Was ist so besonders an einem Airstream? „Allein vom Ambiente ist er besonders und nicht mit klassischem Camping vergleichbar. Der Raumeindruck ist einfach genial und die Form des Fahrzeugs einfach nur schön“, schwärmt Christian Metzger. Für seine Gäste hat er selbstverständlich die Stromversorgung sichergestellt und Klimaanlagen eingebaut.

Der Clou aber sind die Holzterrassen vor den Kult-Caravans, die mit Sonnensegeln überdacht sind. Angegliedert ist jeweils ein kleines, modernes, mit Holz verkleidetes Häuschen mit einem Mini-Bad. Christian Metzger schmunzelt. Ja, hier habe er seinen erlernten Beruf ausgelebt. Er freut sich über den Saisonstart, denn: „Es läuft gut an.“

Christian Metzger, Architekt und Betreiber des Campingplatzes Bruderhofer, hat den nostalgischen Airstream restauriert, davor eine ...
Christian Metzger, Architekt und Betreiber des Campingplatzes Bruderhofer, hat den nostalgischen Airstream restauriert, davor eine Terrasse mit kleinem Badhäuschen gebaut und somit eine ausgefallene Mietunterkunft geschaffen. | Bild: Aurelia Scherrer

An all jenen Tagen, an denen im Bodensee-Stadion ein Konzert oder Festival stattfindet, ist der Campingplatz schon ausgebucht. Ein paar Restplätze hat er allerdings immer in der Hinterhand, denn abends möchte er Gäste nicht abweisen müssen. Was ihn besonders freut: Auch Konstanzer kommen, um in ihrer Heimat Urlaub zu machen. „Gerade hat ein Konstanzer mit seiner 90-jährigen Mama gebucht“, erzählt er.

Litzelstetten: Die kleine Natur-Oase

Zeit, um das Sonnendeck auf dem Campingplatz Litzelstetten zu verbringen, wird Rezeptionistin Milena Mager bald nicht mehr haben.
Zeit, um das Sonnendeck auf dem Campingplatz Litzelstetten zu verbringen, wird Rezeptionistin Milena Mager bald nicht mehr haben. | Bild: Aurelia Scherrer

„Fast karibisches Flair“, seufzt Campingplatzleiterin Britta Frischmuth, wenn sie vom Campingplatz Litzelstetten auf den See und die Insel Mainau blickt. Dieser Platz wurde im Jahr 2020 umgestaltet und geht unter Leitung der Marketing und Tourismus Konstanz GmbH) jetzt in die zweite Saison. Was sie genial findet: „Im Jahr 2021, unserem ersten Jahr, sind Gäste gleich vier Mal gekommen.“

Diese Aussicht auf den See bietet sich vom Campingplatz Konstanz-Litzelstetten aus.
Diese Aussicht auf den See bietet sich vom Campingplatz Konstanz-Litzelstetten aus. | Bild: Scherrer, Aurelia

Auch jetzt schon sei die Nachfrage groß, gerade an den Wochenenden. Natürlich wurde der Platz weiter optimiert; jetzt gibt es eine neue Grillstelle in Ufernähe sowie zwei geräumige Himmelsliegen. Auch das Team dieses Platzes plant einen Tag der offenen Tür, den sie aufgrund der Pandemie im vergangenen Jahr nicht hatten veranstalten können. Das wollen die Betreiber aber bald nachholen, denn: „Die Litzelstetter sollen ja sehen, wie schön ihr Platz geworden ist“, sagt Britta Frischmuth.

Mietunterkünfte gibt es aufgrund von Lieferengpässen noch nicht; im Sommer aber sollen sie kommen. Britta Frischmuth macht noch ein kleines Geheimnis um die Art dieser Überachtungsmöglichkeit. „Solche gibt es in der Region noch nicht“, macht sie neugierig und meint: „Sie werden sich aber gut einfügen und sind für zwei bis vier Personen ausgelegt.“

Klausenhorn: Ideal für Urlaub mit Kindern

Rege Betriebsamkeit auf dem Campingplatz Klausenhorn in Dingelsdorf. Francesco Palminteri ertüchtigt einen Vorplatz der Schlaffässer.
Rege Betriebsamkeit auf dem Campingplatz Klausenhorn in Dingelsdorf. Francesco Palminteri ertüchtigt einen Vorplatz der Schlaffässer. | Bild: Aurelia Scherrer

Herr Klapper und Frau Storch sind die ersten Gäste auf dem Campingplatz Klausenhorn in Dingelsdorf und das Wahrzeichen des Feriendomizils, für das ebenfalls die MTK verantwortlich zeichnet. Er ist vor allem bei Familien beliebt, denn auf diesem Platz wird in den Pfingst- und Sommerferien Kinderprogramm geboten. Campingurlaub sei nachgefragt, doch gebe es noch keine Zeitspanne, in welcher der Platz komplett ausgebucht sei.

Das Team hat den Platz derweil aufgehübscht. „Hier haben wir zusätzlich 50 neue Bäume gepflanzt, die in ein paar Jahren Schatten spenden werden“, erzählt Britta Frischmuth und fügt an: „Und sechs Parzellen saniert.“ Neu auf diesem Campingplatz: „Wir bekommen einen Camping-Butler; einen Reinigungsautomaten für Chemietoiletten, ein hygienischer Service für unsere Gäste.“ Neu ist auch der Camping-Kiosk mit Bistro, den Sandra Kratzer betreibt.

Fließhorn: Klein und beliebt bei Dauercampern

Wohnwagen und Mietunterkunft direkt am See. Carmen Schmidtke (links) und Marion Hornstein (rechts) freuen sich auf die Saison auf dem ...
Wohnwagen und Mietunterkunft direkt am See. Carmen Schmidtke (links) und Marion Hornstein (rechts) freuen sich auf die Saison auf dem Campingplatz Fließhorn in Dingelsdorf. | Bild: Aurelia Scherrer

Die Osterfeiertage, die kompletten Pfingstferien sowie die ersten drei Wochen der Sommerferien sind wir schon komplett ausgebucht“, stellt Marion Hornstein vom Campingplatz Fließhorn in Dingelsdorf fest. „Wir freuen uns, dass endlich ein bisschen Normalität kommt.“

Worin das Geheimnis dieses Erfolgs liege? „Der Platz ist klein, überschaubar und familiär“, beschreibt sie. Ein Pfund sei der kleine Hafen, der bei Wassersportlern in hohem Kurs steht. Viele Urlauber kämen gleich mit ihrem eigenen Boot oder würden sich auf dem Campingplatz Kanus, Kajaks und Standups mieten.