Der künftige Veranstalter des Seenachtfests muss sich keine Alternative zum Feuerwerk überlegen. Die Ausschreibung für die Ausgaben 2021 bis 2024 ermöglicht das bekannte Finale am Himmel auch künftig. Das wurde nach dem Bericht von Eric Thiel, Geschäftsführer der Marketing und Tourismus Konstanz (MTK) GmbH, in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag bekannt.

Weiterhin 45.000 Besucher erlaubt

Darüber hinaus sollen weiterhin bis zu 45.000 Besucher erlaubt sein. Auf Klein Venedig soll eine Party-Zone entstehen, auch Bereiche für Familien sind geplant, die Seefläche sollen zum Erlebnisort werden.

Warten auf das Feuerwerk im Stadtgarten beim Seenachtfest 2019.
Warten auf das Feuerwerk im Stadtgarten beim Seenachtfest 2019. | Bild: Oliver Hanser

Umfrage 2019: Mehrheit wünscht Feuerwerk

In der Vergangenheit stand das Feuerwerk auf der Kippe. Unter anderem aus Gründen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit wurde über Alternativen wie eine Lasershow diskutiert. Auch dachte die Stadt laut über eine Verkleinerung nach. Eine Umfrage der Stadt 2019 hatte schließlich ergeben: Das Feuerwerk wird mehrheitlich gewünscht.

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Kritik von grünem Stadtrat

Seitens der Politik herrschte Diskussionsbedarf, insbesondere was die Größe des Seenachtfests angeht. So fühlte sich Peter Müller-Neff (Freie Grüne Liste) von der MTK mit der Ausschreibung „überholt“. Nur: Das Konzept ist Ergebnis eines Arbeitskreises über die künftige Ausrichtung.

Beteiligt daran waren neben der Stadt und MTK Vertreter von Vereinen, Hotels, Gastronomie – und die Fraktionsvorsitzenden.

Finales Feuerwerk Konstanz und Kreuzlingen zusammen am Konstanzer Seenachtsfest 2019 vom Konzil aus fotografiert.
Finales Feuerwerk Konstanz und Kreuzlingen zusammen am Konstanzer Seenachtsfest 2019 vom Konzil aus fotografiert.

„Samstags ist die Stadt voll“

Müller-Neff begründete seine Ablehnung, die von seiner Fraktion teils mitgetragen werde: „Samstags ist die Stadt voll, zusätzliche Veranstaltungen dieser Größenordnung sind nicht mehr zeitgemäß.“ Die neue Ausschreibung deute auf genau dasselbe Konzept wie bisher hin.

Zuspruch gab es von Holger Reile (Linke Liste), der nur „marginale“ Unterschiede zum Status quo erkannte.

Neue Ausschreibung als erster Schritt zur Veränderung

MTK-Geschäftsführer Thiel entgegnete: „Auch wir haben Interesse, dass es nachhaltiger und regionaler wird.“ Zudem sei es, ergänzte Oberbürgermeister Uli Burchardt, „nicht die Absicht der Stadt oder MTK, die Stadt vollzumachen“.

Er stimmte zu, dass die Innenstadt bereits jetzt sehr voll sei. Es gehe nicht darum, durch das Seenachtfest mehr Besucher nach Konstanz zu lotsen. Sondern darum, den Aufenthalt qualitativ erhöhen zu können.

Die Vorgaben in der Ausschreibung seien eine „Evolution statt Revolution“, meinte Eric Thiel zur Einordnung und warb darum, den schrittweisen Weg der Weiterentwicklung des Fests mitzugehen.

Stadt nach 2024 selbst Veranstalter?

Nachdem zuvor eine Ausrichtung des Seenachtfests durch die Stadt statt einem externen Veranstalter ins Spiel gebracht wurde, richtete OB Burchardt einen Appell an die Fraktionen.

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Wenn dies gewünscht wird, sagte er, dann sollte der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss fassen, „der der Verwaltung drei bis fünf Jahre Vorlauf gibt“. Ein Wink mit Blick auf den aktuellen Veranstaltungszeitraum, der in vier Jahren endet?