Christof Pilejczyk hat es in der Fahrradwerkstatt des Integrationsbebtriebs Indigo immer häufiger mit echten Schwergewichten zu tun. Denn er repariert zunehmend Elektroräder, die bis zu 50 Kilogramm wiegen können. Die müssten er und die Mitarbeiter dann häufig am Tag in die einfachen Montageständer hieven. Der 36-Jährige hofft, dass diese Kraftanstrengung bald ein Ende hat.
Der Integrationsbetrieb Indigo, eine Tochterfirma des Paritätischen Wohlfahrtverbands, sammelt deshalb Spenden für zwei Montageständer mit elektronischem Hubsystem.
Ohne die Geldgaben von Bürgern könnte sich die gemeinnützige GmbH Indigo, die besonders vielen Menschen mit psychischen Behinderungen eine Arbeit gibt, diese Investitionen nicht leisten, stellt der ehrenamtliche Geschäftsführer Ralf Rosbach fest. „Es war ein schwieriges Jahr“, sagt er.
Er geht betriebswirtschaftlich von einem negativem Ergebnis für die Radwerkstatt aus. Der Grund war ein Wasserschaden am Sitz der Werkstatt mit Verleihservice für Räder in der Unterführung am Schnetztor. Erst Ende April habe man dort den Betrieb aufnehmen können, und damit einen Teil der Radsaison verpasst. Dann sei auch noch ein Monteur ausgefallen.
Über den Winter muss die Radwerkstatt sowieso wegen der Kälte schließen. Indigo sei dabei, für die kalten Monate eine Alternative zu suchen. Eventuell ergebe sich diese am Zentrum für Psychiatrie Reichenau.
Auch einen überirdischen Ganzjahresplatz für die Radwerkstatt würde Indigo begrüßen, doch die hohen Preise für Ladenlokale in Konstanz seien dem bisher entgegen gestanden, berichtet Ralf Rosbach. Er sagt, die Radgarage arbeite am Ausbau des Verleihsystems für Elektroräder in Zusammenarbeit mit Hotels. Ein weiterer Integrationsbetrieb von Indigo, der Bügelservice im Paradies, sei dabei, sich in Richtung Textilreinigung zu erweitern.