In Allensbach leben nicht nur gut verdienende Bürger. Es gibt dort auch Menschen in prekären Lebenssituationen. Da können zusätzliche Kosten schnell zum Problem werden. Hier hilft der Diakoniefonds der evangelischen Kirchengemeinde.
Oft reichen schon kleinere Beträge zwischen 20 und 50 Euro, berichtet Reinhard Kimmich vom sechsköpfigen, ehrenamtlichen Diakoniebeirat. Die Vorsitzende Angelika Straub hat den Eindruck, dass die Höhe der nötigen Beträge ansteigt. In diesem Jahr habe der Beirat mit rund 6000 Euro geholfen, erklärt Kimmich.
Es seien überwiegend ältere Menschen und etliche, denen der Diakoniefonds immer wieder helfen müsse, berichtet er. Als jüngstes Beispiel nennt er ein Ehepaar, das nach 47 Jahren beruflicher Tätigkeit eine minimale Rente bekomme und von einer Nachzahlung für Strom überrascht worden sei. Der Fonds habe hier mit 200 Euro geholfen.
Es kämen auch neue Menschen in Not hinzu. So habe Heidi Drollmann vom Beirat von einer jungen Frau erfahren, die ihre Zahnarztrechnung nicht bezahlen konnte und deshalb anfing, Haushaltsgegenstände bei Ebay zu verkaufen. „Das ist schon tragisch, wenn man das mitbekommt.“ Der Fonds habe die Frau mit 400 Euro unterstützt.
„Es gibt sicher noch viele mehr“, schätzt er, doch viele hätten Scheu. Armut bleibe deshalb oft versteckt. Kimmich meint, zur Not trage bei, dass in unserer Gesellschaft ein materialistisches Menschenbild vorherrsche. Doch der Mensch sei auch ein geistiges Wesen. Und da gehe es um Mitgefühl und Empathie.