Was Marcus Glöckler schon vor einem Jahr angedeutet hatte, setzt er nun in die Tat um: Das Suserfest wird dieses Jahr an vier Tagen gefeiert, denn es findet zum 50. Mal statt. Für diesen Anlass hat sich der Organisator etwas Besonderes ausgedacht: „Zu jedem gekauften Suser und Zwiebelkuchen gibt es ein Los. Jedes Los berechtigt, an der Ziehung der Hauptpreise am Sonntag teilzunehmen. Und außerdem gibt es Sofortgewinne“, erläutert Glöckler. Unter den Preisen, die direkt eingelöst werden können, seien Verzehrgutscheine, Tassen und T-Shirts sowie Gutscheine von Geschäften. Einer der Hauptpreise sei eine Weinprobe auf einem Schiff der Bodenseeschiffsbetriebe.
Auch eine Verbesserung für die Musiker verkündet Glocke, wie Glöckler von Freunden und Bekannten genannt wird. „Neu ist unsere Bühne, die eine Überdachung hat, weil das Wetter im letzten Jahr etwas fragwürdig war – sicher ist sicher“, erklärt er. „Beim Aufbau müssen wir ein bisschen tricksen, genau sehen wir das erst am Tag des Aufbaus.“ Es finde es schön, die Bühne in der Mitte des Platzes aufzustellen. „Die Musik wird in einer normalen Lautstärke spielen, denn es ist ja schließlich kein Konzert, sondern sie ist eher als Hintergrundmusik gedacht“, erläutert der Organisator weiter.
Ausdehnung auf vier Tage
Neben der Ausdehnung des Programms auf vier Tage für die Jubiläumsausgabe sieht auch der Eröffnungstag etwas anders als sonst aus. Das Suserfest startet auf dem Augustinerplatz bereits am Donnerstag, 25. September, um 12 Uhr. Um 13 Uhr gibt es die offizielle Eröffnung mit dem Einmarsch von Winzern, der Trachtengruppe Alt-Konstanz und Altbetreibern des Suserfests. Als Moderator hat Marcus Glöckler den Entertainer Nik Herb gewonnen. Dieser wird auch bis 18 Uhr als DJ auflegen. Das Abendprogramm bis 20 Uhr gestaltet anschließend die Dixielandband Jakobine hot 7. Die sechs Musiker stehen für fröhlichen Dixieland und New-Orleans-Jazz.
Am Freitag, 26. September, legt DJ Winner Game aus Ummendorf bei Biberach von 12 bis 16 Uhr auf. The Radio Colors folgen ihm anschließend bis 20 Uhr mit Livemusik. Das Trio spielt vor allem Pop- und Rock-Lieder aus den 1980er- und 1990er-Jahren. Am Samstag, 27. September, startet das musikalische Programm um 12 Uhr mit der Big Band 2.0. Unter der Leitung von Walter Rometsch gibt es Bigband-Musik von Swing und Blues über Funk, Latin und Pop bis Rock – mit und ohne Gesang. Die Tanzband Rubin übernimmt um 16 Uhr und spielt bis 20 Uhr. Deren Schwerpunkt bilden Klassiker aus den vergangenen Jahrzehnten im Pop-, Rock- und Schlagerbereich. Mit Liedern von Abba bis zu den Zillertaler Schürzenjägern dürfte für die meisten Musikgeschmäcker etwas dabei sein.
Der Sonntagmittag, 28. September, gehört ganz dem Musikverein Allmannsdorf. Um 11 Uhr spielen die Jüngsten des Vereins: das Quietschorchester unter der Leitung von Julia Greis. Um 12 Uhr übernimmt das Jugendorchester mit Walter Rometsch. Ab 13 Uhr steht das Hauptorchester mit Dirigent Josep Mas Mestre auf der Bühne. Den musikalischen Abschluss bilden von 15 bis 19 Uhr Walter Ruf und seine Wirtshausmusikanten aus Meersburg. Das Quartett verspricht „alpenländische Volks- und Tanzmusik, gefühlvolle Weisen, Polkas, Walzer, Märsche und wunderschöne Solos, alles in angenehmer Lautstärke. Es soll ein Miteinander sein bei Essen, Trinken, schönen Gesprächen, singen, schunkeln, und auch ein Tänzchen ist immer möglich“.
Vom Suser bis zum Zwiebelkuchen
Traditionell gehören zum Suserfest, wie es schon der Name nahelegt, jede Menge frischer Suser und dazu passend heißer Zwiebelkuchen. Aber das nicht mag, findet auch andere flüssige und feste Genüsse. Die Vielfalt lässt kaum Wünsche offen. Bei den Speisen reicht das Angebot von Crêpes über Austern und Dünnele bis zu Ochsenfetzen, bei den Getränken von Champagner bis zu den unterschiedlichsten Biersorten vom Fass und aus der Flasche. „Wir schenken auch Biere aus, die zum Thema Herbst passen“, erklärt Organisator Marcus Glöckler.
Das Programm
Die Geschichte des Fests ist wechselhaft, wurde es doch einst über die Altstadt verteilt gefeiert und zog erst später in Gänze auf den Augustinerplatz. An Jahren gerechnet ist es älter als 50, aber die Corona-Pandemie führte dazu, dass es in den Jahren 2020 und 2021 ausfallen musste. „Es ist das älteste Fest in Konstanz, das immer noch stattfindet“, erklärt Marcus Glöckler.
Den Namen Suserfest gibt es somit bereits seit 1974. Die ersten Jahre hatte das Suserfest eine größere Ausdehnung und fand samstags und sonntags statt. Die Stände und mehrere Musikbühnen waren in den Straßen der Altstadt verteilt. Das Fest wurde vom Werbekreis Konstanz veranstaltet, der sich später in Treffpunkt Konstanz umbenannte. 1973 hatte laut einer Anzeige im SÜDKURIER die Werbegemeinschaft des Einzelhandels und der Gastronomie an einem langen Samstag Anfang Oktober zu Suser, Zwiebelkuchen und Wein eingeladen. Mit dem Umzug auf den Augustinerplatz wird das Fest üblicherweise am letzten Septemberwochenende von Freitag bis Sonntag gefeiert.