Es fallen Schüsse im Konstanzer Stadtteil Paradies: Ein Großaufgebot der Polizei rückt am Montagmorgen, 24. Februar, gegen 10.45 Uhr an. Das Gebiet um ein Hotel im Fürstengutweg wird weiträumig abgesperrt. Die Polizei gibt zuerst nur wenige Informationen preis, jedoch immerhin, dass es sich um „eine mögliche Bedrohungslage“ handele. Auch der SÜDKURIER ist vor Ort und berichtet umfassend.

Auf der Bundesstraße 33 rasen um die Mittagszeit dann mehrere schwarze, zivile Fahrzeuge mit Blaulicht nach Konstanz, an Bord Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK). Wenig später dann die erlösende Nachricht: Der 35-jährige Schütze, der von einem Hotelbalkon mehrere Schüsse abgegeben und herumgeschrien sowie später in seinem Zimmer randaliert hatte, konnte festgenommen werden.

Verletzt wird bei dem Einsatz glücklicherweise niemand. In seinem Zimmer werden später scharfe Waffen, Munition und Drogen gefunden. Die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Konstanz erlässt daraufhin Haftbefehl wegen des Vorwurfs des bewaffneten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln.

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Seitdem kamen wenige neue Details ans Licht. Auf SÜDKURIER-Nachfrage gibt die Staatsanwaltschaft Konstanz nun an, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind. Wie Nathalie Werth, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Konstanz, mitteilt, befinde sich der Beschuldigte derzeit aber weiterhin in Untersuchungshaft.

Tatverdächtiger bereits umfassend polizeibekannt

„Er ist bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten, wegen sehr unterschiedlicher Delikte, unter anderem auch wegen Verstoß gegen das Waffengesetz“, so die Staatsanwältin. „Er war zuletzt im Landkreis Konstanz wohnhaft.“ Weitere Fragen, beispielsweise zu seinem Motiv, der Menge der gefundenen Drogen und Waffen oder zum genauen im Raum stehenden Tatvorwurf, beantwortet die Staatsanwältin mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.

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Dass es sich bei dem zum Tatzeitpunkt 35-jährigen Mann nicht um einen Unbekannten handelt, legte bereits das Eingreifen des SEK nahe. Zur Person und auch zu den Hintergründen zirkulierten danach wilde Gerüchte und Spekulationen, auch ein Bild, das eine vermeintliche Festnahme des Tatverdächtigen zeigen sollte, wurde in den sozialen Netzwerken geteilt. Fast nichts davon entsprach den Tatsachen. Wie es in dem Ermittlungsverfahren weitergeht und ob beziehungsweise wann die Staatsanwaltschaft Anklage erheben wird, blieb zunächst offen.