Warum wird es denn jetzt schon so dunkel? Das werden sich vielleicht einige Anwohner des Brachsengangs in Konstanz-Staad gefragt haben. Denn kurz vor 18 Uhr am Mittwochabend, 4. September, wird es vor einigen Fenstern in der Straße etwas dunkler. Ein großer Lastwagen steht dort plötzlich. Nichts geht mehr vor und auch nicht zurück. Das Ungetüm hat sich festgefahren.
Doch was genau ist passiert? Laut der Polizei Konstanz ist eine Lastwagenfahrerin am Mittwochabend ihrem Navigationsgerät gefolgt. Nur leider muss die Fahrerin etwas falsch eingegeben haben. Denn ihr Ziel, Gottmadingen, ist weit weg. Sie befindet sich zwischen Allmannsdorf und Staad. Immer wieder fährt sie im Kreis, weil das Navi sie entsprechend lotst und zum Wenden animiert. Kurz vor 18 Uhr soll die Fahrerin dann die Staader Straße entlang fahren. Sie entschließt sich, rückwärts über den Brachsengang zu wenden. Dabei passiert das Missgeschick.
„Der Lkw blieb in einer Engstelle an einem Schild hängen“, sagt Katrin Rosenthal, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz auf SÜDKURIER-Nachfrage. Erschwerend sei hinzugekommen, dass sich an dieser Örtlichkeit zurzeit eine kleine Baustelle befinde. Die ohnehin schon engen Straßen in Staad und Allmannsdorf seien so noch enger gewesen. Der Wendekreis für den Riesen auf zehn Rädern einfach viel zu klein.
Ein Verkehrsschild muss weggeflext werden
Ein Streifenwagen der Polizei rückt an. Aber auch sie können nicht wirklich helfen. Um 19 Uhr wird dann die Feuerwehr Konstanz alarmiert. „Dieser Hilferuf ist auch für uns eher ungewöhnlich“, sagt Fabian Daltoe, Pressesprecher der Feuerwehr Konstanz. Mit einem Fahrzeug starten die Helfer Richtung Staad. Mit im Gepäck: eine Flex.
Die Feuerwehrleute rücken dem Verkehrsschild mit dem Werkzeug auf die Pelle. Nur wenige Minuten später fällt das Verkehrsschild zu Boden. Der Lkw ist nach eineinhalb Stunden wieder frei. Die Fahrerin ist erleichtert. Diese war zwischenzeitlich mit den Nerven wohl ziemlich am Ende. Diese Zwangspause wird sie wohl so schnell nicht mehr vergessen. Und vielleicht auch nicht mehr so sehr auf ihr Navigationsgerät hören.