„Neun Jahre“, seufzt Achim Schien, Vize-Präsident der Narrengesellschaft Niederburg, welche den Pulverturm von der Stadt gemietet hat. „Seit neun Jahren ist klar, dass ein zweiter Fluchtweg her muss.“ Getan hat sich nichts – außer dass im vergangenen November urplötzlich der Turm eben aufgrund dieses Mangels gesperrt wurde.
Froh waren die Nutzer, die die Räumlichkeiten benötigen, dass die Stadt zeitnah ein Baugerüst als Fluchttreppe aufstellen ließ. „Wir haben erwartet, dass die Feuertreppe dann schnellstmöglich kommt“, so Achim Schien. Doch bis heute steht das Provisorium.

Es kann noch länger dauern
Und es scheint, als würde das Provisorium noch länger bestehen bleiben, denn noch immer sind nicht alle Probleme gelöst. „Seit neun Jahren spielen sich die Ämter den Ball hin und her“, so Schien, der unter anderem Feuerwehramt, Denkmalamt und Hochbauamt nennt.
Das Problem: Die Feuertreppe kann lediglich der Entfluchtung des Barbereichs dienen, nicht aber des Sitzungssaals unter dem Dach. Der Grund: „Die Fensteröffnungen sind zu klein und entsprechen nicht der Norm“, erläutert Achim Schien. Das bedeutet, dass der Ausstieg auf die außenliegende Fluchttreppe nicht ohne weiteres möglich und auch nicht zulässig sei.

Idee: Könnte eine Leiter eingebaut werden?
Jetzt gibt es eine neue Idee: „Eine eingehauste Leiter, die vom Sitzungssaal in die darunter liegende Bar und von dort auf die außenliegende Feuertreppe führt“, schildert Schien.
Doch auch diese Idee wirft neue Fragen auf, denn an der zunächst favorisierten Stelle führen alle Leitungen entlang, berichtet Schien, der auch nicht weiß, was der Denkmalschutz darüber denkt. Laut dem Vize-Präsidenten der Narrengesellschaft habe es bereits weitere Vorort-Termine der beteiligten Fachämter gegeben, aber keine neuen Erkenntnisse.

Das Warten auf eine Lösung dauert an
Auf SÜDKURIER-Anfrage bei der Pressestelle der Stadt Konstanz bezüglich eines Gesprächstermins mit den entsprechend eingebundenen Fachleuten zu der Idee lautete die Antwort: „Eine Idee ist da – aber: Das braucht noch einige interne Abstimmungen. Wir melden uns, sobald die Lösung final steht.“
Achim Schien ist aktuell nur froh, dass die Narrengesellschaft den Pulverturm noch nutzen kann, wenn auch eingeschränkt, und sich die Stadt um das Thema kümmere. Er hofft, „dass es bald eine Lösung gibt, mit der alle zufrieden sind und wir weiterhin hier sein können“.