Egal, ob Prüfungen drängen: für Elias Feist, Daniel Widmann und Peter Storz ist klar – Sie engagieren sich für die Zeltlager an Pfingsten und im Sommer, für das Sternsingen im Winter und für die vielen Gruppenstunden. Die drei jungen Männer sind in Leitungsfunktionen aktiv in der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) der Altstadtpfarreien. Sie machen das mit voller Überzeugung, weil sie Kindern und Jugendlichen die Gemeinschaftserfahrung ermöglichen wollen, die sie selbst erlebt haben. In Zeiten, in denen sich viele von der Kirche abwenden, sind sie überzeugt: Ihr Einsatz ist gelebter Glaube.
„Das sind einfach coole Geschichten“, sagt Daniel Widmann. Auf den Lagern, so sagt der 23-Jährige, habe er Menschen kennengelernt, mit denen er bis heute befreundet sei. „Wir wollen das an die nächste Generation weitergeben.“ Diese solle dieselben Möglichkeiten haben, Gemeinschaft zu erleben. Auf den Lagern werde der gute Umgang mit dem Anderen und die Nächstenliebe in die Praxis umgesetzt.
Das bestätigt der 17 Jahre alte Schüler Peter Storz, der schon viel mit den Eltern in der Kirche war. „Die Lager waren immer ein Highlight. Wir wollen das an die jetzigen Kinder weitergeben.“ Storz ist seit zwei Jahren einer der Leiter. Elias Feist, ebenfalls 23 Jahre alt, sagt, er fühle sich aufgehoben in der Runde der Leiter der KjG. Diese würde niemanden abweisen, der sich in der kirchlichen Jugendarbeit engagieren wolle. „Wir sind offen gegenüber allen, die sich mit den christlichen Grundwerten identifizieren können.“
Zeltlager sind „so voll wie nie“
Elias Feist hat schon mit heißer Nadel Prüfungen abgelegt. Vom Zeltlager aus eilte er nach Konstanz, schrieb seine Arbeit, fuhr wieder zurück, und kümmerte sich um bis zu 70 Kinder. Der blanke Wahnsinn? Er sagt, Nein. Das Lager sei wichtig. Das Gemeinschaftserlebnis dort sei für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre einmalig. Wer einmal dabei war, bringe das nächste Mal seine Freunde und Bekannten mit. „Die letzten vier bis fünf Jahre war es so voll wie nie. Wir haben Wartelisten.“
Das Sommerlager bedeutet zum Beispiel, dass man zwei Wochen lang unter freiem Himmel zeltet, am Lagerfeuer sitzt und viel Spiel und Spaß erlebt. Zu Pfingsten geht die Gruppe auf Hütten, meistens im Schwarzwald. Elias Feist engagiert sich auch im Pfarrgemeinderat. Er sagt, es sei sinnvoll, sich auf lokaler Ebene einzusetzen. „Man wird gehört. Da kann man was bewirken.“ Er hat schon festgestellt, dass dies auf höheren Ebenen schwieriger ist. Deshalb habe er sich dort wieder zurückgezogen. Aber an der Basis wirke er gern.
Daniel Widmann stellt fest, es sei sinnvoll, in die Kirche eingebunden zu sein: „Wir bekommen viel Unterstützung. Wenn wir Fragen haben, bekommen wir Hilfe und Tipps.“ Alle drei bekräftigen, ihnen seien die christlichen Grundwerte und das Gemeinschaftserlebnis wichtig. Also übernehmen sie die Verantwortung von bis zu 70 Kindern und sie denken sich aus, unter welchen Themen Aktionen in Lagern möglich sind.
„Wir hangeln uns an einer Geschichte entlang.“ Einmal ging es zum Beispiel um Astronauten. Damit möglichst viele Kinder teilnehmen können, liegen die Termine für die Lager immer in den Schulferien. Die Leiter nehmen manchmal Extra-Urlaub, um sie begleiten zu können. Sie machen das, weil die Kinder begeistert sind. Widmann sagt: „Wir bekommen so viele positive Rückmeldungen.“
Auch beim Sternsingen aktiv
Die Katholische junge Gemeinde ist auch fürs Sternsingen aktiv, also die Rundgänge als Heilige Drei Könige, die den Segen fürs neue Jahr bringen. Die drei jungen Männer sagen, der Segen sei nachgefragt. Für diesen gebe es geweihte Kreide, geweihte Aufkleber mit Schrift und solche, die sich beschreiben lassen. Sie gehen davon aus, dass die Tradition den meisten bekannt ist. Bisher mussten sie nur einmal erklären, was die Heiligen Dreikönige eigentlich sind. „Es handelte sich um Geflüchtete“, sagt Elias Feist.
Jugendliche können als Organisatoren bei den Lagern und anderen Aktionen wirken. Das geht dann so, bis jemand 26 oder 27 Jahre alt ist. In der Regel verabschiedet er sich dann aus Altersgründen. Bis dahin haben sie einiges fürs Leben gelernt. Von der Organisation, über das Kochen für viele Menschen bis zum guten Umgang mit dem anderen. Elias Feist, Daniel Widmann und Peter Storz sind sich sicher: Auch das sei gelebter Glaube.