Dramatische Entwicklung im Gesundheitswesen: Die Akutkliniken des Gesundheitsverbunds Landkreis Konstanz (GLKN) gehen ab sofort in den Notbetrieb. Darüber informiert der Gesundheitsverbund am Montagabend, 19. Dezember, in einer Pressemitteilung. „Die Ärzte und Pflegekräfte im GLKN arbeiten bereits weit über die Belastungsgrenzen hinaus“, heißt es darin.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Hauptgrund für den Notbetrieb ist eine negative Entwicklung auf zwei Seiten. Zum einen treiben die aktuelle Grippewelle und andere Atemwegserkrankungen die Zahl der Patienten nach oben, zum anderen führen genau diese auch zu hohem Krankenstand und Personalengpässen auf der Behandlungsseite bei Ärzten, Pflegern und anderen Krankenhausangestellten.

Planbare Behandlungen werden verschoben

„Deswegen müssen mit sofortiger Wirkung planbare, also elektive, Behandlungen in großem Umfang verschoben werden, wo dies medizinisch verantwortbar ist“, so der Gesundheitsverbund. Die Klinik-Lage in ganz Deutschland sei allgemein „maximal angespannt“, lässt sich GLKN-Geschäftsführer Bernd Sieber in der Meldung zitieren. Als erste Klinik in Deutschland war die Charité in Berlin, Europas größte Uni-Klinik, in den Notbetrieb gegangen.

Im Durchschnitt seien die Krankheitszeiten um 30 bis 40 Prozent höher, als normalerweise um diese Zeit. Besonders problematisch sei die Situation im Klinikum Radolfzell. Für das dortige Hegau-Bodensee-Klinikum Radolfzell wurde ein Aufnahmestopp verhängt. Dieser gilt zunächst bis zum 27. Dezember 2022.

Notfälle sollen weiter versorgt werden

Bernd Sieber weist darauf hin, dass Notfälle versorgt werden können – alles was jedoch nicht dringlich ist, müsse verschoben werden. „Zu den dringlichen Behandlungen zählen zeitkritische Tumoroperationen oder die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkt oder anderen Notfällen“, so der GLKN.

Das könnte Sie auch interessieren

Eine kurzfristige Entspannung der Situation scheint unwahrscheinlich, zumindest für dieses Jahr. Sieber rechne allerdings damit, im neuen Jahr wieder zum Normalbetrieb zurückkehren zu können.