Spende Blut und rette Leben – so wirbt der Blutspendedienst Baden-Württemberg und Hessen selbst um Blutspender. Denn wie der Blutspendedienst mitteilt, ist jede dritte Person im Laufe ihres Lebens auf eine Blutspende angewiesen und jeden Tag werden in Deutschland 15.000 Blutspenden benötigt. Um den Bedarf zu decken, finden Blutspende-Aktionen in zahlreichen Kommunen statt, auch in der Region – und nun kommt mit Moos eine neue Kommune dazu.
Wie Helmut Weller, stellvertretender Vorsitzender und Bereitschaftsarzt des DRK-Ortsvereins Radolfzell, in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Moos berichtete, gab es in der Vergangenheit bereits Blutspende-Termine. Diese hätten von 2001 bis 2015 in unregelmäßigen Abständen stattgefunden, seien dann aber eingestellt worden. Warum, das können weder Weller noch Bürgermeister Patrick Krauss sagen. Sie vermuten, dass sich einfach nicht mehr genügend Spender fanden.
Künftig soll sich das aber ändern. Wie Patrick Krauss und Helmut Weller berichten, habe der Bürgermeister sich schon lange darum bemüht, die Blutspende-Aktionen nach Moos zurückzubringen. Auch durch die enge Zusammenarbeit mit dem DRK Radolfzell und speziell Weller sowie der Vorsitzenden Karin Chluba, die das Anliegen unterstützten, ist dies gelungen: Am Freitag, 20. Juni, findet ein Probelauf im Mooser Bürgerhaus statt. Betreut wird die Aktion vom DRK-Ortsverein Radolfzell.
Einige Anforderungen, damit überhaupt möglich
Wie Weller in der Sitzung erklärte, mussten dafür einige Hürden genommen werden. „Die größte Hürde war die Terminfindung“, erklärt Patrick Krauss, denn man habe sich mit Radolfzell und Wangen nicht überschneiden wollen. Auch seien die Räumlichkeiten zunächst überprüft worden.
Dass die Anforderungen nämlich nicht ganz gering sind, das berichtet Helmut Weller. Benötigt werden unter anderem genügend Platz für Anmeldung, Labor, ärztliche Untersuchung, Blutspende, Ruhebereich und Warteplätze. Gleichzeitig müsse die Intimsphäre der Spender gewahrt sein. Auch brauche es zum Beispiel für die Technik ein gutes Mobilfunknetz, eine große Anzahl an Steckdosen, ein ausreichend belastungsfähiges Stromnetz, einen belastungsfähigen Fußboden und genügend Parkplätze.
In Radolfzell stößt das Team an Grenzen
Dass durch die neue Blutspende-Möglichkeit auch Spender von Radolfzell nach Moos wechseln werden, ist dem Blutspendedienst klar, so Weller im Gemeinderat. Allerdings sei das nicht schlimm, denn die Termine in Radolfzell seien sehr gut ausgelastet, das DRK-Team stoße sogar an seine Grenzen.
Sollte sich der Probetermin in Moos bewähren, könnten laut Weller künftig zwei Blutspende-Termine pro Jahr in der Gemeinde stattfinden. Darauf hoffen nun nicht nur die Verantwortlichen, sondern auch Bürgermeister Patrick Krauss: „Ich hoffe, es wird ein Erfolg“, sagt er.
Wer in Moos Blut spenden möchte, der kann sich über die Internetseite des Blutspendedienstes anmelden und einen Termin buchen. Noch sind zahlreiche Termine frei und nur wenige ausgebucht.