Kein Jahr ist wie das andere, das Jahr 2024 könnte aber in die Geschichte von Mühlhausen-Ehingen eingehen: Die Ortsteile feierten das 50-jährige Bestehen als Doppelgemeinde. „Das Jubiläum war das Prägende in diesem Jahr, es hat meine persönlichen Erwartungen bei weitem übertroffen“, denkt Bürgermeister Patrick Stärk mit Freude zurück. Der Zusammenhalt in der Gemeinde sei spürbar geworden, durch den Einsatz vieler Bürger und Bürgerinnen aus beiden Ortsteilen habe sich eine Eigendynamik entwickelt, die mit zahlreichen Veranstaltungen Menschen zusammengeführt habe.
Im vergangenen Jahr konnte nach zweieinhalb Jahren Bauzeit auch die Sanierung der Schlossstraße in Mühlhausen abgeschlossen werden, die Veränderungen auch im Rathausbereich mit sich brachte.

Im Rahmen der Baumaßnahmen wurde im Außenbereich der Rathaus-Vorplatz neu gestaltet, im Gebäude selbst Räume im Obergeschoss renoviert und im Foyer ein Bürgerbüro eingerichtet. Das Ergebnis könne sich sehen lassen: „Der Eingangsbereich ist heller, moderner und kundenfreundlicher, das Ziel, den Ablauf transparenter zu machen, wurde erreicht“, so Stärk.
Gute Zusammenarbeit im neuen Gemeinderat
Seit den Kommunalwahlen im Juni geht er auch mit neu zusammengesetztem Gemeinderat in die kommenden Jahre. Nach dem Ausscheiden eines Mitglieds kamen drei neue Räte dazu, die sich schon gut in das Gremium integriert hätten, so der Bürgermeister. Zu den kleineren Dingen, die erledigt wurden, nennt er den Unterstellplatz für den Bauhof Ehingen und die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens für die Feuerwehr.

Eine große Investition sei der Kauf von Räumlichkeiten im Haus D im Wohnquartier am Sportplatz gewesen. Dort soll auf einer Fläche von 160 Quadratmetern eine Begegnungsstätte mit Nutzung wie das Bürgerhaus in Ehingen entstehen. „Die Räume stehen Bürgern und Vereinen zur Verfügung und können für Feste und Veranstaltungen angemietet werden“, erklärt Stärk.
Grundsätzlich denke er positiv, aber in der Unterbringung der Flüchtlinge sieht Stärk auch weiterhin ein Problem. In Ehingen konnte zwar ein zweites Haus für 25 Personen erworben werden, was bei durchschnittlich fünf Zuweisungen pro Quartal Plätze für ein Jahr schaffe. Es kämen weniger, aber für die Flüchtlinge aus den Gemeinschaftsunterkünften müssen Wohnungen bereitgestellt werden. 26 Personen sind zurzeit in der Gemeinschaftsunterkunft im Gebäude der Familie Schellhammer untergebracht. Gesamt würden 148 Flüchtlinge in der Gemeinde leben, die meisten davon in Wohnungen.
Der Blick auf die Gemeindefinanzen ist nicht erfreulich
Sorgen machen dem Ortschef auch die Finanzen. Mit Investitionen weise der laufende Haushalt ein Defizit von 350.000 Euro aus. „Die Kosten läppern sich zusammen“, nennt er die Erneuerung von Wegen und einem Platz, die im Rahmen der Schlossstraßen-Sanierung durchgeführt wurden. Mit 1,25 Millionen Euro schlägt der Kauf der geplanten Begegnungsstätte zu Buche. Eine Kreditaufnahme sei aber nicht nötig gewesen. Zur Deckung der Kosten könne eine Million Euro aus den Rücklagen entnommen werden. Auch die Vorhaben im kommenden Jahr sollen so geplant werden, dass kein Kredit aufgenommen werden muss, betont Stärk.
Im Ausblick auf das Jahr 2025 stehen als weitere Vorhaben die Ausstattung der Begegnungsstätte, die kommunale Unterstützung des Umbaus im katholischen Kindergarten St. Ursula in Mühlhausen und der Dachsanierung des Kindergarten St. Martin in Ehingen an. In Mühlhausen soll die Straße am Sportplatz saniert und auf der Rampe Park-and-Ride-Parkplätze eingerichtet werden. Zu den drei bestehenden barrierefreien Bushaltestellen sind weitere an der Weidenstraße unweit der Seehas-Haltestelle und zwei in der Kirchstraße in Ehingen geplant.