Mühlingen-Zoznegg – Eigentlich sollten barrierefreien Haltestellen laut Vorgaben der Politik viel früher umgesetzt werden. Bereits im Jahr 2019 fiel der Startschuss für die Kommunen per Gesetz. Hierbei sollten die Gemeinden nach einer Bestandserfassung in jedem Ortsteil mindestens eine Bushaltestelle verpflichtend barrierefrei ausbauen. Fast fünf Jahre später ist nun in Mühlingen die erste Haltestelle wirklich barrierefrei. Ganz oben auf der Prioritäten-Liste, welche der 33 Bushaltestellen der Gemeinde als erstes barrierefrei umgebaut werden sollten, stand die an der Zoznegger Weiherbachschule. Hier wurde der Einbau von spurgeführten Sonderbordsteinen vollzogen.
Der Planung standen in der Vergangenheit gestiegene Kosten im Weg. Im Dezember 2022 stellte man bei den Haushaltsplanungen erneut die Summe von rund 405.000 Euro für die Anteilsfinanzierung für den barrierefreien Ausbau der Haltestellen im Ansatz ein. Im November 2022 diskutierte der Rat zuletzt um eine Dunkelampel. Diese wäre im Zuge der Planungen zwar möglich gewesen, vom Rat erhielt der Vorschlag aber trotz des hohen Zuschusses keine Unterstützung. Zu erwarten waren hier bis zu 75 Prozent Zuschuss aus dem Landesförderprogramm zum barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen. Jetzt wurde die erste Haltestelle modernisiert. Der Ausbau weiterer Haltestellen kann sich aufgrund der Priorisierung durch die jeweiligen Ortsteile ziehen, um auch die Zuschüsse abrufen zu können.
Der Weg zur ersten barrierefreien Haltestelle war lang: Die Bestandserfassung wurde bereits 2019 vorgestellt. Eine Verkehrsschau mit dem damaligen Bürgermeister Manfred Jüppner, dem Planungs-Büro und der Polizei wurde ebenfalls durchgeführt, um entsprechend die geeignetsten und für die Bevölkerung sinnigsten Vorschläge auszuarbeiten. Nachdem die gesamten Haltestellen nach ihrer Nutzung priorisiert wurden, legte der Rat eine Liste fest, welche Haltestellen umgebaut werden sollen. In den Ortsteilen geht der Umbau nun weiter.