Über 300 Menschen vor dem Öhninger Rathaus und gleich vier Abgeordnete als Redner auf der Bühne: so etwas hat es in Öhningen schon lange nicht mehr gegeben. Entsprechend positiv fällt nun das Fazit der Organisatoren der Kundgebung vom Bündnis „Höri – Gemeinsam für Demokratie“ aus. Die Veranstaltung sei ein großer Erfolg gewesen, schreiben sie wenige Tage danach. Laut Polizeiposten Horn war es sogar die größte Kundgebung auf der Höri seit 1945.

„Wir konnten mit der Höri-Kundgebung erfolgreich zeigen, dass wir Demokratinnen und Demokraten die Mehrheit bilden“, schreiben die Organisatoren um Adrienne Woltersbach und Cem Sey. Die Höri-Bürgermeister, die Geistlichen und die Abgeordneten hätten diese Botschaft sehr eindeutig bekräftigt. „Nach dem Motto wehret den Anfängen konnten wir deutlich machen, dass es keine Toleranz für Rechtsextremisten geben darf – vor allem nicht in unseren Kommunen, der Basis unserer Demokratie“, schreiben die Veranstalter weiter.

Gespräche für kommende Wochen angekündigt

Rund 350 Menschen hatten sich am Samstagnachmittag in Öhningen vor dem Rathaus versammelt, um gemeinsam gegen rechts und für Demokratie zu demonstrieren. Anlass der Kundgebung war die Sorge der Organisatoren, die AfD könnte die Windkraftdebatte auf der Höri nutzen, um so in den Gemeinderat einzuziehen. Eine eigene, offizielle Liste der AfD gibt es nicht. Allerdings befindet auf der Liste der Initiative Gegenwind mit Thorsten Otterbach mindestens ein AfD-Mitglied.

Die Organisatoren der Demo machten deutlich, dass sich die Veranstaltung nicht gegen Windkraftgegner gerichtet habe, sondern gegen deren Zusammenarbeit mit AfD-Mitgliedern.

Das könnte Sie auch interessieren

Doch auch wenn das Fazit von Woltersdorf und Sey positiv ausfällt, sehen sie noch Verbesserungsbedarf. „Wir sehen auch, dass wir zwar viele, aber längst nicht genug Menschen mobilisieren konnten. Aufgabe muss es daher sein, in den kommenden Wochen und Monaten intensiv das Gespräch zu suchen“, kündigen sie an. Man dürfe es nicht den Rechtsradikalen überlassen, für die Bürger da zu sein. „Wir müssen aber auch den Mut aufbringen und über notwendige Veränderungen sprechen, die die Zeiten uns einfach abverlangen werden“, schreibt das Bündnis.