Es ist ein Kompromiss nach einem kleinen Hin und Her: Einige Gebäude der Gemeinde erhalten für rund 100.000 Euro netto eine moderne Schließanlage. In der Gemeinderatssitzung vom 18. März wurde über die Einführung einer elektronischen Schließanlage beraten, der Gemeinderat stimmte am Ende mehrheitlich dagegen. Bürgermeister Stefan Keil reichte gegen den öffentlichen Beschluss jedoch Widerspruch ein. Und jetzt stand das Thema erneut auf der Tagesordnung.
Nach ausführlicher Diskussion einigte man sich am Ende, Gebäude der Priorität 1 möglichst schnell mit einer elektronischen Schließanlage auszustatten und über Gebäude der Priorität 2 bei der Investitionsplanung für 2026 erneut zu beraten. Aktuell verfügen alle öffentlichen Gebäude der Gemeinde über eine mechanische Schließanlage.
Darum legte der Bürgermeister Einspruch ein
Keil erklärte seine Beweggründe. Es könne sonst nicht sichergestellt werden, dass ausschließlich befugte Personen Zugang zu öffentlichen Gebäuden und besonders zu sensiblen Bereichen des Rathauses und der kritischen Infrastruktur haben. Er habe allein aus rechtlicher und organisatorischer Verantwortung Widerspruch eingelegt. Dies sei Ausdruck der Fürsorge und Kontrollpflicht gegenüber der Gesamtgemeinde.
Nach dem Widerspruch beriet sich der zum Thema Schließanlage gebildete Ausschuss erneut mit der Verwaltung und der Firma W-I-R, an die der Auftrag vergeben werden soll. Gemeinsam erarbeiteten sie unterschiedliche Lösungsvarianten und suchten nach Einsparpotenzial.
Variante 1 mit der Gesamtprojektierung und Umrüstung aller Gebäude bis auf die Containeranlage noch in diesem Jahr wurde von allen Gemeinderäten abgelehnt. Es wurde vorgeschlagen, vorerst nur einen Teil der priorisierten Gebäude umzurüsten, also die Gruppe der als besonders wichtig eingestuften Gebäude nochmals zu unterteilen.
Welche Gebäude sind betroffen?
Schließlich fand sich ein Kompromiss: Mit zehn Ja-, drei Nein-Stimmen und einer Enthaltung beschlossen die Gremiumsmitglieder, zunächst die Schlösser im Rathaus Nenzingen, im Feuerwehrhaus Orsingen, bei den Wasserversorgungen, im Bauhof, in den Kindergärten und der Grundschule auszutauschen. Dafür entstehen Nettokosten von gut 100.000 Euro.
Die Containeranlage für die Anschlussunterbringung Geflüchteter wurde nicht berücksichtigt, da diese noch gar nicht fertiggestellt ist.
Die Gemeinderäte behielten sich die weitere Zustimmung vor, um je nach Haushaltslage und allgemeiner Situation über die Umrüstung der restlichen Gebäude entscheiden zu können. Dabei nahmen sie in Kauf, dass eine Projektierungsdauer von über zwei Jahren mit einer Kostensteigerung von bis zu 20 Prozent verbunden sein könne. Dieser Hinweis kam seitens der Verwaltung.