Probian erläutert: Für Circor sei die Übernahme von Allweiler ein "strategischer Fit", die Geschäftsfelder von Colfax Fluid Handlings (CFH) und Circor ergänzen sich gut: Während Allweiler und andere Firmen von CFH im Pumpengeschäft aktiv sind, stellt Circor Ventiltechnik her – man habe also ähnliche Kunden, denen man durch die Erweiterung Paketlösungen anbieten könne. Dieser strategische Hintergrund des Geschäfts stimme ihn "erstmal zuversichtlich. Auch der Aktienkurs hat sich bei Circor positiv entwickelt seit der Veröffentlichung."
Verhaltene Reaktionen
Auf Seiten der Gewerkschaft IG Metall will man sich in der Reaktion noch nicht festlegen. "Es ist schwierig zu beurteilen, weil mir Circor nichts sagt", räumt Raoul Ulbrich, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall in Singen, ein.
Der Druck und die Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern seien in den vergangenen Jahren gestiegen, sagt Ulbrich. Matthias Probian hatte darauf verwiesen, dass sich das Kerngeschäft von Colfax von der Pumpenherstellung weg entwickelt habe, die Divisionen Schweißtechnik und Kompressoren seien stärker gewachsen. In wieweit der neue Besitzer Circor eventuell "Optimierungen" bei Allweiler vornehmen wolle, sei zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht zu beurteilen.
Mitarbeiter von Allweiler, die nach Dienstschluss unterwegs sind, reagieren recht gelassen auf den Verkauf. "Für uns wird sich voraussichtlich wenig ändern", sagt Lorenz Thum, "Allweiler ist eine Ergänzung zu Circor. Die Belegschaft ist sehr entspannt", es habe wenig Unruhe gegeben.
Das trifft auf eine Mitarbeiterin zu, die ihren Namen nicht nennen möchte: "So etwas ist nie positiv, zumal wenn man an Ausländer verkauft wird. Ein Personalabbau ist immer möglich. Aber Kahlschlag gibt es hier schon lang." Ein anderer Mitarbeiter ist optimistischer: "Wir wurden verkauft von einem Amerikaner zum anderen. Jetzt müssen wir abwarten. Es ist eine Chance, der Standort könnte auch gestärkt werden. Alle sind jetzt sehr vorsichtig, mit Colfax hat man so einiges erlebt."