Im Strandbad auf der Mettnau wird inklusiver: Wie die Stadtverwaltung berichtet, hält das Bad nicht nur einen Strandrollstuhl bereit, der kostenlos auszuleihen ist. Seit einiger Zeit gebe es zudem eine „Toilette für alle“, damit auch Menschen mit Behinderung barrierefrei und inklusiv einen entspannten Tag am See erleben können.
Die Rollstuhl-Toilette sei rund 12 Quadratmeter groß und zusätzlich ausgestattet mit einer frei stehenden höhenverstellbaren Pflegeliege für Erwachsene, einem Deckenlifter für den Transfer vom Rollstuhl auf die Liege und einem luftdicht verschließbaren Windeleimer. Sie sei mit einem Schlüssel, der beim Pächter des Bades ausgeliehen werden kann, zu den Öffnungszeiten zugänglich.
Freude über die Einrichtung
„Die „Toilette für alle“ ist ein konkreter Beitrag, um Inklusion im Alltag zu erleben“, wird Stadtrat Jürgen Keck, der auch ehrenamtlicher Vorsitzender des DLRG-Bezirks Bodensee-Konstanz ist, in der Mitteilung der Stadt zitiert. „Dieses Konzept ist bei uns in der Tourismusdestination dringend notwendig.“
Der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg (LVKM) präsentierte das Konzept „Toilette für alle“ laut der Stadtverwaltung 2018 bei einer internationalen Bodensee-Tagung im Radolfzeller Milchwerk. Damals wurde die „Toilette für alle“ in den Forderungskatalog für eine inklusive Bodensee-Region aufgenommen. „Endlich ist eine „Toilette für alle“ in Radolfzell angekommen“, freut sich LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel- Steidl, denn: „Menschen mit Behinderungen, die inkontinent sind, brauchen unterwegs eine Toilette mit einem Wickeltisch für erwachsene Menschen“.
Schon von Weitem zu sehen
Der Sanitärcontainer mit der inklusiven Toilette sei durch ein großes Logo an der Wand schon von Weitem erkennbar. Petra Ott, Leiterin des Fachbereichs Partizipation und Integration der Stadt Radolfzell freue sich ebenfalls über die gelungene Umsetzung. „Sowohl dem Inklusionsbeirat als auch der städtischen Inklusionsbeauftragten ist eine umfangreiche Barrierefreiheit der einzelnen Seebäder sehr wichtig. Wir wollen gemeinsam Strukturen schaffen und bestehende Hürden abbauen, damit eine gleichberechtigte Teilhabe aller möglich ist“, wird sie zitiert.