In der jüngsten Sitzung des Stahringer Ortschaftsrates war erneut die Ortsteilbibliothek ein großes Thema. Die nun von Bürgermeisterin Monika Laule vorgestellte Beschlussvorlage sah einen Umzug der Bibliothek von ihrem bisherigen Standort in der Grundschule in das Rathaus vor – wegen Platzmangels in der Schule. Sechs der acht anwesenden Räte stimmten bei zwei Enthaltungen für die Vorlage und nahmen diese an.
Die Kosten für den Umzug sollen sich auf etwa 16.000 Euro belaufen. „Überschaubare Kosten, die wir aus dem laufenden Haushalt stemmen“, beurteilt Monika Laule. Die Ersatzlösung sei ein „annähernder Flächenersatz“. Fakt ist jedoch, dass die Ersatzlösung mit 21 Quadratmetern im Vergleich zu aktuell 39 Quadratmetern deutlich kleiner ausfallen würde. Teil der Ersatzlösung soll zudem der Arbeitsplatz des Ortsvorstehers sein, der künftig in Doppelnutzung auch von einer Mitarbeiterin der Bibliothek genutzt werden soll.

Räte plädieren für Verbleib in der Grundschule
Dem Beschluss vorausgegangen war eine Diskussion, die vermuten lässt, dass die Ersatzlösung von den Räten eher als Not- und Interimslösung angesehen wird. Sie hatten für einen Verbleib der Bibliothek am bestehenden Standort plädiert, da dieser für die Kinder niederschwelliger sei. Da die Bibliothek nur an 2,5 Stunden pro Woche geöffnet habe, könnte der Raum ansonsten auch weiterhin von der Schule genutzt werden und nehme daher kaum Platz weg. Eine Doppelnutzung am bisherigen Standort sei die effizientere Lösung, fanden einige.
Doch Laule argumentierte: „Die Raumnutzungsanalyse bescheinigt der Grundschule ein Defizit von 40 bis 74 Quadratmetern. Es ist Fakt, dass das Schulraumprogramm erfüllt werden muss.“ Es sei daher kein Platz.
Erneuter Umzug zurück in die Grundschule künftig möglich
„Selbst mit Zurechnung der bisherigen Bibliotheksräume bleibt das Defizit bestehen. Schon ab kommendem Schuljahr sind laut Bevölkerungsprognose steigende Schülerzahlen zu erwarten. Wie wird dies gelöst?“, fragte daraufhin Ortschaftsrat Michael Hamburger.
Monika Laule erwiderte, ein Modulanbau oder die Nutzung anderer Räume sei eine Option, die Verwaltung werde sich darum kümmern. Entsprechend stellten die Räte daher den Antrag, dass ein potentieller Modulanbau dann auch Platz für den Rückumzug der Bibliothek an ihren bisherigen Standort vorsehen müsse. „Das nehme ich gerne als Prüfauftrag mit“, so Laule. Über die Beschlussvorlage soll der Gemeinderat nun am 25. April abstimmen.