Radolfzell Der größte Gesprächspunkt in der jüngsten Sitzung des Gesamtelternbeirats (GEB) Schule für Radolfzell und Umgebung war die Änderungen der Ferienzeit, welche ab den Sommerferien 2025 als Modellversuch in die erste Runde geht. Das Angebot der Ferienzeit hat bisher viel Anklang gefunden. Allerdings gab es auch Kritikpunkte: ein sich wiederholendes Wochenprogramm, wenig Zeit zur freien Verfügung für die Kinder und eine hohe Teilnehmerzahl zählten zu den Problemen dieses städtischen Angebots. Dem soll nun durch den Modellversuch entgegengewirkt werden.
- Ferienzeit: Statt einem sich wöchentlich wiederholenden Programm wird es jetzt Zwei-Wochen-Blöcke geben, nach denen sich die Aktivitäten richten. Es kann aber weiterhin auch nur eine Woche der Betreuung in Anspruch genommen werden. Die geplanten Betreuungszeiten ändern sich auf 8 bis 16¦Uhr, mit zwei Blöcken Abholzeit für eigene Aktivitäten mit der Familie. Dieses neue Modell soll auch dafür sorgen, dass die Kinder selbst auch genug freie Zeit haben, welche sie dann mit ihren neu gefundenen Freunden frei gestalten können. Diese Zeiteinteilung wird auch auf alle anderen Ferienzeiten des Jahres 2025 übernommen. Auch ein separater Raum für zurückhaltende und schüchterne Kinder ist derzeit im Gespräch. Die Anmeldung für die Kinderzeit in den Sommerferien ist noch bis zum 30. Juni möglich.
- Sommerschule: Auch die Sommerschule geht dieses Jahr mit ihrem Angebot in die dritte Runde. In Kleingruppen unterrichten hier Lehrkräfte die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch. Auch das „Lernen lernen“ soll dieses Jahr wieder Thema werden. Dieses kostenlose Angebot der Stadt soll Leistungslücken der Schüler schließen und ihnen Motivation für das neue Schuljahr geben. Anschließend an den Unterricht findet nachmittags ein Bonusprogramm für die Kinder statt.
- Elternhaltestelle: In der zweiten Sitzung des Elternbeirats im Schuljahr 2024/2025 wurde auch berichtet, dass alle Stellen der Schulsozialarbeit derzeit gedeckt seien. Auch die Schulwegeplanung gehe in die heiße Phase. Sie umfasst unter anderem das Modell einer sogenannten Elternhaltestelle. Das ist ein Treffpunkt, an dem Eltern ihre Kinder mit dem Auto absetzen können, um den Verkehr zu den Schulen zu erleichtern und den Kindern zu ermöglichen, eigenständig den restlichen Weg zur Schule gesichert zurückzulegen. Auch das Digitalpaket 2.0 kam zu einem Beschluss. Bei ihm geht es vor allem um die weitere Wartung oder den Ersatz von mittlerweile teilweise veralteten Geräten. Hierfür werden weiterhin staatliche Förderprogramme genutzt.
- Baumaßnahmen: Laut der aktuellen Bevölkerungsvorausrechnung, bei welcher der Schulraumbedarf ermittelt werden soll, sei der Bau einer neuen Grundschule im Umkreis potenziell nötig. Bis dieses Unterfangen jedoch spruchreif werde, stünden erst einmal Umbauprojekte an bestehenden Schulen im Umkreis an. An der Erweiterung der Grundschule in Markelfingen wird schon gebaut, fertig soll dieser Umbau Ende des nächsten Jahres sein. Auch an der Sonnenrainschule ändert sich einiges. Ein Baubeschluss für einen Neubau des roten Kinderzeit-Gebäudes sei in Vorbereitung. Bis dieser Neubau steht, werden modulare Gruppenräume auf dem Gelände aufgestellt. Ähnlich sieht es an der Schule in Stahringen aus. Auch hier sei ein Plan für weitere modulare Gruppenräume im Gespräch. In der Storchenschule in Böhringen sollen speziell verglaste Fenster das Hitzeproblem einiger Klassenräume und der Sporthalle zeitnah lösen.
- Sportfläche: An den weiterführenden Schulen in Radolfzell geht das Beteiligungsprojekt der Gerhard-Thielcke-Realschule und des Friedrich-Hecker-Gymnasiums in die erste Umsetzung. Diese gemeinsam nutzbare Sportfläche wird in Mitarbeit von Lehrern und Schülern beider Schulen konzipiert und soll Anfang des nächsten Jahres abgeschlossen werden.
- Hygieneprodukte: Auch die Diskussion um kostenlose Hygieneprodukte in den Schulen war dieses Jahr wieder ein großes Thema. Während einige Schulen im Umkreis ein solches Angebot in den Toiletten bereits getestet haben, soll aufgrund von fehlender Nachfrage und Vandalismus mithilfe dieser Produkte durch Schülerinnen dieses Angebot in das Sekretariat der jeweiligen Schulen ausgelagert werden. Die Produkte werden derzeit auf Spendenbasis von Eltern und Fördervereinen finanziert.
- Kinderforum: Das Kinderforum, welches im vergangenen April stattgefunden hat, stieß bei allen Teilnehmern auf großes Engagement. Eine Initiative der Kinder für auffälligere Mülleimer, einen Müllsammeltag und eine Verschönerung verschiedener Spielplätze traf auch bei der Stadtverwaltung auf offene Ohren. Erste Ergebnisse und Umsetzungen sind hier ab Mitte Juli zu erwarten. Das nächste Kinderforum wird voraussichtlich im Frühjahr 2027 stattfinden. Am 25. Juni findet Clean-Up-Day ab 15¦Uhr statt. Organisiert wird diese Veranstaltung von den Stadtverschönern gemeinsam mit dem Lollipop. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
- Kunstwerke: Am 20. Juni findet eine Radtour gegen Nuklearwaffen statt, welche ab 17.50¦Uhr einen Stopp auf dem Radolfzeller Marktplatz einlegt. Hier werden noch Kinder gesucht, welche den teilnehmenden Radfahrern gern eine selbst ausgemalte Friedenstaube übergeben möchten. Die Ausstellung „Kunst für Zukunft“ findet dieses Jahr im Projekt KFZ in der Nähe des ZG Raiffeisenmarktes statt. Die Kunstwerke stehen unter dem Motto Transformation und wurden unter anderem von diversen Schülern und Schülerinnen erschaffen. Diese Ausstellung startet ab dem 20. Juni und läuft bis einschließlich 2. August.
- Zukunftstag: Eine Idee des Elternbeirats für ein Zukunftsprojekt ist die Einführung eines Zukunftstages für alle Schüler der weiterführenden Schulen ab der 9. Klasse. Jegliche Fragen rund um die Themen Miete, Versicherungen und Steuern sollen von einem vollständig unabhängigen Dozenten erklärt werden. Diese Veranstaltung solle komplett neutral und werbefrei durchgeführt werden. Angedacht ist eine weitere Planung dieser Idee für das Jahr 2026, finanziert von den Geldern des GEB selbst.
- Bürgerbündnis für Demokratie: Ein besonderes Augenmerk wurde bei der GEB-Sitzung auf die Organisation BRD, „Bürgerbündnis Radolfzell für Demokratie“, gelegt. Die Organisation habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Faszination für eine lebendige Demokratie zu wecken und hierbei alle Altersklassen anzusprechen. Ein Kampf gegen jegliche extremistischen, menschen- und demokratiefeindlichen Bewegungen sei ihre Passion. Hier könne jeder Bürger der Stadt Radolfzell, der das 16. Lebensjahr erreicht hat, eine Idee in Form eines Antrages für ein Projekt in diesem Rahmen einreichen. Die nächste Sitzung des Gesamtelternbeirats findet am 19. November statt.