Kaum sind die närrischen Fotomotive verschwunden, die während der diesjährigen Fastnacht in der Post- und Höllstraße hingen, da werden sie bereits wieder ersetzt. Und zwar ebenfalls durch eine närrische Geschichte in Bild- und Textform.

Die 19 Motive, die in den beiden Straßen in luftiger Höhe platziert wurden, ergänzen die Freiluftgalerie „aufgehängt und hochgesehen“ in der Seestraße. Dort sind ebenfalls in diesen Tagen Fotomotive befestigt worden.

Die Bilder erzählen eine Geschichte

Wer der Strecke vom Marktplatz aus kommend, die Höllstraße und anschließend die Poststraße abschreitet, kommt in den Genuss einer gesamten Geschichte. Und die handelt von einem der berühmtesten Radolfzeller – dem Kappedeschle. Die beliebte Traditionsfigur ist eine feste Größe in der Zeller Fasnacht und an die Geschichte von Xaver Deschle während der Badischen Revolution um 1848 angelehnt.

Zu dieser Zeit war die Fasnacht verboten. Xaver Deschle wollte sich die närrische Freude aber nicht nehmen lassen und bat einen Kommandanten der Preußen, doch wenigstens als Narr verkleidet zum Fenster hinausschauen und Fasnacht feiern zu dürfen. Der Kommandant stimmte zu und der Rest ist Geschichte: Deschle baute einen Fensterrahmen und zog im Narrenhäs fröhlich durch die Straßen.

Eng mit der Fasnacht verbunden

Die Kappedeschle-Galerie besteht aus Motiven, die von Hanjo Ehmann nach den Sprüchen aus dem Buch „Iiszapfe zum Schlozze“ von Hermann Sernatinger (herausgegeben von der Trachtengruppe Alt-Radolfzell) gezeichnet wurden. Die Idee zu der Galerie kam von Wolfgang Uhl, der als langjähriger Gardist der Narrizella Ratoldi eng mit der Fasnacht verbunden ist.

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Er schätze zudem den Schmuck in den Radolfzeller Straßen als Geschäftsmann sehr. Denn nach wie vor leiden die Einzelhändler unter der Pandemie, die ihnen weiterhin bescheidene Geschäfte beschert. Da kommt eine Belustigung wie die „Kappedeschle-Galerie“ nur recht. Die Motive und mundartlichen Texte auf der Rückseite der Bilder werden analog zur Fotogalerie in der Seestraße bis zur Kulturnacht im November hängen bleiben.